Fleisch zum Smoken

  1. Rindfleisch im Smoker
  2. Schweinefleisch im Smoker
  3. Hendl im Smoker

So wird das Fleisch butterzart Der Rauch fürs Extraaroma: Fleisch aus dem Smoker

Smoken liegt im Trend! Doch welches Fleisch eignet sich wirklich für das Smoken? Und worauf muss der Grillmeister achten, damit die Grillerei zum vollen Erfolg wird? Wir verraten es Ihnen.

 

Vor allem in Nordamerika ist Smoken (engl. für Räuchern) die klassische BBQ-Tradition. Es ist aber trotz einiger Gemeinsamkeiten nicht dasselbe wie das klassische Räuchern. Beim Smoken handelt es sich um Slow Cooking vom Allerfeinsten: Das Grillgut wird durch die recht lange Garzeit von zum Teil bis zu zehn Stunden besonders zart und bekommt durch die verwendeten Holzarten ein charakteristisches rauchiges Aroma. Das Fleisch wird dabei auf sehr schonende Weise gegart, da die Temperaturen deutlich niedriger sind als beim konventionellen Grillen. Beim Smoker wird nicht die direkte, über dem Feuer liegende Hitze genutzt, sondern die indirekte Wärme von Holz oder Kohle.

Welches Fleisch ist für das Smoken geeignet?

Das Smoken ist eine Technik, bei der vor allem größere Fleischstücke gegart und mit Rauch aromatisiert werden. Grundsätzlich kann jedes Fleisch verwendet werden, einzige Ausnahme ist gepökeltes Fleisch, das aufgrund der Pökelsalze nicht gegrillt oder bei hohen Temperaturen zubereitet werden soll.

Das sagt der Hofstädter

Entscheidend für einen guten Fleischgeschmack ist eine feine Marmorierung. Deshalb ist ein Stück Schulterscherzel, das meistens fein marmoriert ist, oft geschmacklich besser als ein fettarmes Rinderfilet. Denn Fett ist ein Geschmacksträger und macht das Fleisch erst so richtig zart.

1. Rindfleisch im Smoker

An sich kann jedes Rindfleisch auch indirekt gegrillt werden, doch es gibt einige Stücke, die sich besonders gut eignen.

  • Das Schulterscherzel ist eines der beliebtesten Teilstücke von der Rinderschulter – und das nicht ohne Grund. Die markante, dicke Sehne, die diesen Muskel unübersehbar durchzieht, sorgt für ein besonders saftiges Aroma.
    Empfohlene Kerntemperatur: 85 °C
  • Die Beiried ist die Basis für Steak-Klassiker wie Rumpsteak und Entrecôte, im Ganzen ist sie als Roastbeef im Smoker zubereitet eine Sensation.
    Empfohlene Kerntemperatur: 54 °C
  • Der Rostbraten wird ebenso aus dem sogenannten „Englischen“ geschnitten wie die Beiried. Der vergleichsweise etwas höhere Fettgehalt (10–12 %) und besonders kurze Fleischfasern machen den Rostbraten – ob mit oder ohne Knochen – zur guten Wahl auf dem Smoker.
    Empfohlene Kerntemperatur: 54 °C
  • Rib-Steaks mit oder ohne Knochen bieten die idealen Voraussetzungen für das Smoken. Das Fleisch ist nicht ganz so feinfaserig wie jenes der Beiried, aber weicher im Biss, das Fett verhindert ein Austrocknen auch bei höheren Temperaturen und verzeiht so manche Unachtsamkeit. Das „Fettauge“ sollte vor der Zubereitung niemals entfernt werden, denn es ist für den typischen Geschmack des Rib Eye mit verantwortlich.
    Empfohlene Kerntemperatur: 54 °C

Zubereitungstipp

Ein Rinder-Rub für alle Fälle
Dieses Grundrezept passt zu Rindfleisch aller Art und kann beliebig verfeinert werden.
Vermischen Sie dafür einfach 3 EL frisch gemahlenen schwarzen Pfeffer, 3 EL Salz, 1 EL braunen Zucker, 1 EL gemahlene Senfkörner, 1 EL Knoblauchpulver, 1 EL Zwiebelpulver und 1 TL Chilipulver. Fertig!

Gewürze, die besonders gut mit Rindfleisch harmonieren
Thymian, Petersilie, Schnittlauch, Oregano, Majoran, Liebstöckel, Knoblauch, Kurkuma, Zwiebel, Kren, Chili, Muskat, Paprika, Piment, Wacholder, Salz, Pfeffer

2. Schweinefleisch im Smoker

Paradegericht aus dem Smoker ist sicherlich das Pulled Pork – aber es gibt noch vieles Weiteres vom Schwein, das sich hervorragend zum Smoken eignet.

  • Die Schopfkoteletts im Ganzen – ob mit oder ohne Knochen – werden aus dem Schopfbraten geschnitten und sind DER Grill-Klassiker. Auch im Smoker machen die Koteletts dank ihres hohen Fettanteils ordentlich etwas her.
    Empfohlene Kerntemperatur: 65 °C
  • Die Fledermaus ist sehr saftig und mit reichlich Fettgewebe durchzogen. Selbst bei Smoker-Anfänger wird dieses Stück butterweich.
    Empfohlene Kerntemperatur: 65 °C
  • Der Schopfbraten, also der kopfseitige Abschluss des Karrees, ist nicht nur für den klassischen Schweinsbraten zu empfehlen, sondern gelingt auch im Smoker.
    Empfohlene Kerntemperatur: 60 °C
  • Schweinskarree mit oder ohne Knochen ist ein edles und vielseitiges Teilstück, dass dank guter Fetteinlagerung sehr saftig ist.
    Empfohlene Kerntemperatur: 62 °C
  • Schweinsschulter wird in dicke und dünne Schulter geteilt. Beide Stücke sind sich sehr ähnlich und liefern einen saftigen und kräftig-feinen Geschmack.
    Empfohlene Kerntemperatur: 75 °C
  • Die Stelze wird sensationell im Smoker. Damit sie ordentlich knusprig wird, empfiehlt es sich, sie die letzten 20 Minuten, bei einer Kerntemperatur von 85 °C, sehr nahe an das Feuer zu legen und den Smoker auf 200 °C aufzuheizen.
  • Bauchfleisch wird von österreichischen Grillern noch etwas stiefmütterlich behandelt. Zu Unrecht: Bauchfleisch aus dem Smoker ist sehr saftig und geschmackvoll.
    Empfohlene Kerntemperatur: 82 °C.
Schmeckt alles ausgezeichnet und ist zu 100% aus Österreich!

Zubereitungstipp

Ein Schweine-Rub für alle Fälle
Dieses Grundrezept passt zu Schweinefleisch und kann beliebig verfeinert werden.Vermischen Sie dafür einfach 6 EL edelsüßes Paprikapulver, 4 EL braunen Zucker, 3 EL frisch gemahlenen schwarzen Pfeffer, 2 EL Salz, 2 TL gemahlene Senfkörner, 2 TL Cayennepfeffer und 1 TL frisch gemahlenen weißen Pfeffer. Voilà!

Gewürze, die besonders gut mit Schweinefleisch harmonieren
Rosmarin, Fenchel, Petersilie, Salbei, Knoblauch, Zwiebel, Chili, Muskat, Paprika, Kümmel, Lorbeer, Koriander, Senf, Ingwer, Nelke, Kurkuma

 

3. Hendl im Smoker

Wegen des geringen Fettgehalts ist Hendlfleisch sehr beliebt, es ist aber oftmals auch sehr trocken. Der langsame Garprozess in einem Smoker ist deshalb optimal und macht das Hendl butterweich und saftig.

  • Ein Hendl im Ganzen wird im Smoker sensationell. Am besten bei 110 bis 115 °C mit der Hautseite in den Smoker geben – bei einer Kerntemperatur von 73 °C in der Brust ist das Smoked Chicken fertig.
  • Die Hendloberkeulen haben einen wesentlich größeren Fleischanteil als die Unterkeulen. Das Fleisch ist durch die feinen Fettschichten und die Haut ein saftiges Teilstück mit kräftigem Eigengeschmack.
    Empfohlene Kerntemperatur: 75 °C
  • Hendlbrüste haben zwar mehr Fleischanteil, sind aber sehr fettarm. Beim Smoken sollte die Hendlbrust daher mit einer zusätzlichen Fettquelle zubereitet werden – zum Beispiel im Speckmantel.
    Empfohlene Kerntemperatur: 73 °C

Zubereitungstipp

Ein Hendl-Rub für alle Fälle
Dieses Grundrezept passt zu Hendlfleisch aller Art und kann beliebig verfeinert werden:
6 EL edelsüßes Paprikapulver, 6 EL brauner Zucker, 2 EL frisch gemahlener schwarzer Pfeffer, 2 EL Salz, 1 TL Knoblauchpulver, 2 TL Cayennepfeffer.

Gewürze, die besonders gut mit Hendlfleisch harmonieren
Petersilie, Majoran, Beifuß, Thymian, Zwiebel, Knoblauch, Ingwer, Kurkuma, Zitrone, Chili, Paprika, Curry

So funktioniert smoken

  1. Smoker richtig anheizen
  2. Das richtige Holz
  3. Chips. Chunks und Pellets
  4. Wie erreiche ich die richtige Temperatur?

So geht echtes BBQ-Feeling Smoken für Anfänger und Profis

Ein zartes Stück gegrilltes Fleisch mit bestem Raucharoma gefällig? Dann sollten Sie bei der nächsten Grillerei unbedingt Smoken probieren. Mit dieser Art des indirekten Grillens wird das Fleisch zur vielleicht zartesten Versuchung des Sommers. Keine Angst: So schwer ist Smoken nicht!

 

Gewöhnliches Grillen war gestern – heute ist Smoken das neue Highlight bei jeder Grillerei. Wie so vieles kommt das Smoken aus den USA, und schon die Cowboys ließen im Wilden Westen des 18. Jahrhunderts ihre Fleischstücke im Rauch garen. Am beliebtesten sind die Smoker, die einer Lokomotive gleichen – aber es gibt auch Bullet-Smoker, Tischräucheröfen und Räuchertonnen. Auf ins Abenteuer: Lasset es rauchen!

So funktioniert ein Smoker

Bei einem Smoker befindet sich die Hitzequelle nicht direkt unter dem Grillgut, sondern in einer Kammer daneben. Ein Smoker verfügt über eine Feuerstätte, die „Side Fire Box“, deren Luftzufuhr mittels Regulierklappe geregelt werden kann. Auf der anderen Seite ist die Garkammer, in die das Grillgut gelegt wird. Sie ist mit einem Thermometer und einem Rauchabzug ausgestattet.

Das Smoken ist eine Technik, bei der vor allem Fleischstücke im Ganzen gegart und mit Rauch aromatisiert werden. Die Innentemperatur steigt daher nur auf maximal 80–120 °C in dem Bereich, wo sich die marinierten Fleischstücke befinden. Beim Smoken gilt: „Gut Ding braucht Weile.“ Wegen der indirekten Hitze kann sich der Smoke-Vorgang abhängig von der Größe des Fleischstückes über mehrere Stunden hinziehen. Das ist wichtig, denn so nimmt das Fleisch alle Aromen bis in die kleinste Faser auf und bleibt dank der schonenden Hitze herrlich saftig und butterzart. Ja, die Vorfreude beim Smoken ist durchaus berechtigt!

Von Holz bis Kohle Smoker richtig anheizen

Natürlich ist die Hitze eine der wichtigsten Zutaten beim Smoken und diese kann mit Holz oder Kohle erreicht werden.

  • Smoken mit Holz. Einen Grillanzünder auf den Feuerrost in der Feuerbox legen und darüber dünne und trockene Holzscheite stapeln. Am besten eignet sich dafür Buchen- oder Eichenholz. Während des Anzündens den Deckel der Feuerbox geöffnet lassen, es entsteht schnell ein relativ großes Feuer. Nach fünf bis sieben Minuten sollte sich das Feuer gelegt und sich eine Glut gebildet haben. Jetzt ein bis zwei dickere Holzscheite auflegen – etwas warten, bis diese „Feuer gefangen“ haben, und dann den Deckel der Feuerbox schließen.
  • Smoken mit Holzkohle. Hier kommt, wie bei einem normalen Kugelgriller, der Anzündkamin zum Einsatz. Dazu legt man den Grillanzünder auf den Feuerrost, entzündet diesen und platziert den mit Kohle oder Briketts gefüllten Anzündkamin darüber. Wenn die Kohle nach etwa 15 Minuten gleichmäßig glüht, wird der Inhalt des Kamins vorsichtig in die Feuerbox geschüttet.

Das richtige Holz für den Smoker

Rauch ist beim Smoken nicht einfach nur Rauch, sondern vor allem ein Gewürz. Das Aroma bestimmt das Holz, mit dem angefeuert wurde. Wichtig ist, dass das Holz trocken und unbehandelt ist. Nicht geeignet sind die Rinde der Eiche, Eukalyptus und die meisten Nadelhölzer.

Schwein, Geflügel
süßlich-mild

alle Fleisch- und Fischsorten
ausgewogen-rauchig

Geflügel
leicht rauchig

Geflügel
blumig-leicht

alle Fleischsorten
fruchtig-süß

Geflügel, Schwein, Rind, Schinken
fruchtig und intensiv

alle Fleischsorten
süß und mild

Schwein, Geflügel
holzig-süß

alle Fleischsorten
fruchtig-aromatisch

Schwein, Geflügel
mild-süßlich

alle Fleischsorten
nussartig und süß

alle Fleischsorten
würzig-aromatisch

Das sagt der Hofstädter

Zu viel Rauch macht das Fleisch schnell bitter. Daher gilt: Das Fleisch erst in den Smoker geben, wenn keine Flammen mehr zu sehen sind. Wenn Kohle verwendet wird, dann sollte diese komplett weiß sein.

Chips, Chunks und Pellets als Aroma-Boost

Natürlich können für das perfekte Raucharoma auch Chips, Chunks und Pellets verwendet werden – vor allem dann, wenn man mit Kohle grillt. Im Handel gibt es unzählige Angebote, die für sensationelle Raucharomen sorgen. Chips und Chunks sind aromatisierte Holzstücke und müssen, damit sie nicht sofort verbrennen, vor Verwendung etwa eine Stunde in Wasser eingelegt werden, bis sie so richtig vollgesogen sind – so mancher BBQ-Profi verwendet dafür auch Whisky oder Wein. Die so vorbereiteten Räucherzutaten gibt man am besten gleich mit dem Fleisch in die Glut oder in die Räucherbox – denn hat das Fleisch bereits eine Kruste, werden kaum mehr Aromen aufgenommen. Pellets hingegen dürfen nicht gewässert werden – sie würden gleich zerfallen – und werden am besten in einer Räucherbox in die Glut gelegt.

  • Räucherchunks sind etwas größere Räucherhölzchen und besonders für den Smoker oder auch Kugelgriller geeignet.
  • Räucherchips sind kleiner als Chunks und können auch im Gasgriller und Elektrogriller verwendet werden.
  • Pellets sind kleine Presslinge, in denen nicht nur Holz, sondern oftmals auch schon Gewürze verarbeitet sind. Weiterer Vorteil: Pellets rauchen viel weniger stark, dafür aber viel länger. Sie dürfen nicht gewässert werden und eignen sich für Räucherboxen.

Wie erreiche ich die passende Temperatur?

Beim Smoken ist eine konstante Temperatur wichtig. Optimal für die meisten Zubereitungsarten ist eine Temperatur zwischen 110 und 130 °C. Es ist wichtig, dass der Smoker vor dem Auflegen des Fleisches die gewünschte Temperatur bereits stabil hält.

Tipp: Der Deckel des Smokers sollte möglichst wenig geöffnet werden, denn ein Mal öffnen bedeutet etwa 30 Minuten Garzeit mehr.

Beim Smoken ist eine konstante Temperatur wichtig.

Aller Anfang ist leicht Smoken für Anfänger

Für Anfänger ist der Watersmoker zu empfehlen. Der große Vorteil dieser Art von Smoker ist das stabile Temperaturverhalten – denn einmal angeheizt, hält er ganz von selbst über mehrere Stunden die gewünschte Temperatur.

Er wird aufgrund der Form auch Bullet-Smoker (engl. bullet = Geschoß, Kugel) genannt und sieht wie ein verlängerter Kugelgriller aus. Der Watersmoker ist in Etagen aufgebaut und hat eine integrierte Wasserwanne. Dennoch kann auch im Watersmoker indirektes Grillen stattfinden, weil die Nahrungsmittel nicht unmittelbar über der Wärmequelle liegen und durch Freiräume eine Art Umluftsystem entsteht.

Raucharoma ohne Smoker?

  1. Smoken mit dem Kugelgriller
    Smoken ist auch ohne Smoker möglich – denn auch ein herkömmlicher Kugelgriller lässt sich zu einem Smoker umfunktionieren. Dafür braucht es einfach einen Smoker-Einsatz, der einerseits ein Abteil für Kohle und andererseits einen kleinen Flüssigkeitsbehälter hat. Befüllt wird das Kohleabteil mit durchgeglühten Briketts, auf die dann eine Lage nicht angebrannter Briketts kommen – so zünden nach und nach die glühenden Kohlen die weiteren Kohlen an. Das Wasser im Behälter dient als Wärmespeicher. Auf diese Weise lassen sich im Kugelgrill über viele Stunden rund 100 °C halten. Die Holzchips werden zwischen die Kohlen gelegt und sorgen für den typischen BBQ-Rauchgeschmack. Übrigens: Auch mit Gasgrillern kann gutes Smoken gelingen, hier werden die Chips in spezielle Räucherboxen gefüllt und diese direkt beim Brenner platziert.
  2. Rauchgeschmack ohne Rauch
    Um dem Fleisch ein schönes Raucharoma zu geben, muss man nicht unbedingt Rauch erzeugen. Mit diesen 3 kleinen Helfern lassen sich hervorragende Rubs und Marinaden zaubern, die dem Fleisch einen grandiosen BBQ-Geschmack verleihen:
  • Liquid Smoke (flüssiger Rauch) wird aus kondensiertem Rauch hergestellt und in Flaschen abgefüllt. Dieses Gewürz liefert sehr intensives Raucharoma und sollte sparsam eingesetzt werden.
  • Rauchsalz ist normales Speisesalz, das über mehrere Tage geräuchert wird. Je nach verwendeter Holzart liefert dieses Rauchsalz dann unterschiedliche Raucharomen.
  • Rauchpaprika wird aus über Eiche geräucherten Paprikas hergestellt. Dieses Gewürz sorgt, einem Rub beigemischt, für sehr edles und feuriges Raucharoma.

Zehn Grillmythen: Wir klären auf

Von Anzünden bis Wenden: Grillen, aber richtig Die 10 größten Grill-Mythen im Check

Beim Grillen gibt jeder seinen Senf dazu. Dabei entstehen vor allem viele Grill-Mythen, die jedoch nicht alle einen wahren Kern haben. Wir gehen den größten Mythen auf die Spur und bieten den ultimativen Faktencheck. Jetzt können Sie bei der nächsten Grillerei ordentlich fachsimpeln!

 

1. Aus dem Kühlschrank direkt auf den Rost!

Auch wenn’s eilig ist, muss das Fleisch mindestens eine Stunde vor der Zubereitung aus dem Kühlschrank genommen werden, sodass es sich auf Zimmertemperatur erwärmen kann. Das Fleisch niemals noch kalt auf den Griller legen! Übrigens sollte es auch nach dem Grillen noch etwas Ruhe bekommen und etwas nachgaren – so wird’s noch zarter. Die einzige Gefahr dabei ist, dass es jemand anderer schon vorher verputzt.

2. Das Einstechen des Grillthermometers macht das Fleisch weniger saftig!

Keine Sorge. Die wenigen Muskelfasern, die Sie mit der dünnen Spitze des Grillthermometers verletzen, verlieren so wenig Flüssigkeit, dass Sie den Unterschied nicht merken werden. Das Gleiche gilt übrigens für eine Grillgabel oder einen Testschnitt.
Sie haben kein Thermometer bei der Hand? Macht nichts, dann machen Sie für das Steak am besten die Daumenprobe: Wenn Daumen und Zeigefinger aneinandergelegt werden und der Daumenballen gedrückt wird, entspricht das in etwa „rare“. Fühlt sich das Fleisch so an wie der Daumenballen, wenn man Daumen- und Mittelfingerspitze aufeinanderdrückt, ist das Fleisch „medium“. Die Überprüfung mit Daumen und Ring- bzw. kleinem Finger zeigt: Das Fleisch ist „well done“!

3. Nur Holzkohle sorgt für den richtigen Grillgeschmack

Viele Traditionalisten schwören darauf: Gegrilltes schmeckt nur vom Holzkohlegrill, wegen der Raucharomen. Fakt ist: Für das typische Raucharoma braucht es keine Holzkohle, Röstaromen bilden sich auch ohne Glut, also ebenso am Gas- oder Elektrogriller. Wer zusätzlich BBQ-Aroma mag, kann Räucherchips verwenden.

4. Sobald die Kohlen glühen, geht’s mit der Grillerei los

Nein. Die optimale Grilltemperatur ist erreicht, wenn die Kohlen ganz durchgeglüht sind und sich eine weiße Ascheschicht gebildet hat.

5. Gesalzen wird zum Schluss, sonst trocknet das Fleisch aus

Auch das ist ein weitverbreiteter Irrglaube: Salz entzieht dem Fleisch selbst über einen Zeitraum von mehreren Stunden keine relevante Feuchtigkeit. Daher schwören Profis auf grobes Salz, das sie eine halbe Stunde vor dem Grillen auf das Fleisch streuen und leicht eindrücken. Das Salzaroma kann so tief in die Fleischfaser eindringen und sorgt für eine krosse Kruste.

6. Scharfes Anbraten schließt die Fleischporen

Fleisch hat keine Poren, sondern Fasern – und diese können sich nicht verschließen. Dennoch ist das scharfe Anbraten nicht verkehrt. Denn dadurch bildet sich eine wunderbare Kruste und die Röstaromen verleihen dem Fleisch einen intensiven Geschmack.

7. Das Anzünden des Holzkohlegrills ist mühsam und langwierig

Die Mühe muss nicht sein, wenn man einen Anzündkamin verwendet. In dieser Art Metalleimer werden die Kohlen gestapelt und über einen Grillanzünder platziert. Durch den Kamineffekt ergeben die Kohlen nach etwa 20–30 Minuten die richtige Glut und können im Griller verteilt werden.

8. Häufiges Wenden ist wichtig

Nein, häufiges Wenden ist ein typischer Fehler. Ständiges Wenden lässt Fleisch weder schneller garen, noch wird es dadurch in irgendeiner Form saftiger – im Gegenteil: Das Fleisch ist vielmehr oft außen schon schwarz, innen aber noch fast roh, da der Garvorgang im Inneren immer wieder aufs Neue unterbrochen wird. Das Fleisch sollte nur selten gewendet werden – am besten überhaupt nur zwei Mal. Denn nur so kann eine schmackhafte Kruste entstehen.

9. Je mehr Marinade, desto besser

Häufig wird viel Marinade vorbereitet, das Fleisch darin eingelegt und dann einfach auf den Grill gegeben. Das ist nicht optimal – aus gleich mehreren Gründen. Zu viel Marinade überdeckt den Fleischgeschmack. Außerdem tropft sie auf die Kohlen und verbrennt. Besser ist es, die Marinade vom Fleisch abzustreifen und es trocken zu tupfen, bevor man es auf den Grill legt.

10. Bei einer Grillerei darf das Bier nicht fehlen!

Keine schlechte Idee – aber nur zum Trinken, nicht um das Grillgut mit Bier abzulöschen. Denn so sinkt die Temperatur schlagartig, die Asche wird aufgewirbelt und legt sich lediglich auf dem Grillgut ab. Auch der Beer-Butt-Chicken-Trend aus den USA für das Hendlgrillen ist nicht zu empfehlen. Denn Beschichtungs- und Lackstoffe der Dose gehen durch die Hitze direkt in das Hendlfleisch – und das will dann niemand mehr essen.

Grillen mit Dutch Oven

  1. Wie funktioniert der Dutch Oven?
  2. So wird der Dutch Oven einsatzbereit
  3. Reinigung

Auf glühenden Kohlen Schmoren, braten und kochen im Dutch Oven

To-dos für den DO.

DO, so wird der Dutch Oven von Insidern gerne abgekürzt: Er steht für Abenteuer, Entschleunigung und Spaß im Freien. Das gusseiserne Multitalent, das als „Black Pot“ aus Westernfilmen bekannt ist, gilt als der Geheimtipp für lässige Outdoor-Küche. Mit dem Dutch Oven lässt sich Fleisch braten, kochen und schmoren. Ran an den Topf!

 

Der Dutch Oven ist ein speziell geformter massiver, gusseisener Topf mit Deckel. Topf und Deckel passen dabei so gut aufeinander, dass so gut wie keine Luft gezogen wird und auch die Feuchtigkeit bei der Zubereitung des Essens nicht entweicht. Früher wurde er einfach in die Glut des Lagerfeuers gestellt. Heute wird er auf einem kurzen Dreibein direkt über die Glut platziert oder mit einer Kette an einem langen Dreibein etwas erhöht über der Glut aufgehängt.

Zwei Besonderheiten machen ihn einzigartig:

  1. Es lässt sich Hitze auch von oben zuführen, indem glühende Kohlen auf den geschlossenen Deckel gelegt werden.
  2. Die Töpfe lassen sich gestapelt verwenden, so können mehrere Gerichte gleichzeitig zubereitet werden.

Der Dutch Oven ist vielseitig einsetzbar und kann wie ein normaler Kochtopf verwendet werden, um etwa ein Gulasch oder Chili con Carne zuzubereiten. In dem gusseisernen Topf gelingen aber auch herrliche BBQ-Klassiker wie Pulled Pork, Brisket oder Schichtfleisch, Burritos etc. – und das Beste: Nebenbei verspricht er Lagerfeuerromantik pur!

Wie funktioniert der Dutch Oven?

Der Dutch Oven ist in zahlreichen Größen erhältlich. Die kleinsten Töpfe sind für ein bis zwei Personen ausreichend, die größten können bis zu 20 Personen versorgen. Wenn mehrere gestapelt werden, können noch viel mehr Portionen zubereitet werden.

Die Funktionsweise ist relativ simpel. Durch die dicken Wände aus Gusseisen wird die Wärme im Dutch Oven gleichmäßig verteilt und gespeichert. Durch diese Wärmeverteilung wird das Essen sanft und gleichmäßig gegart. Fleisch wird auf diese Weise beispielsweise besonders zart.

Dennoch ist es nichts für den schnellen Hunger, denn das Kochen mit dem Dutch Oven verlangt schon etwas Geduld. So ist die Vorfreude auf den Genuss unter freiem Himmel aber dann besonders groß.

Ober- und Unterhitze im Dutch Oven
Durch unterschiedliche Verteilung der Briketts oder der Kohle kann Ober- und Unterhitze erzeugt werden. Auf diese Weise lässt sich der Dutch Oven für alles nutzen, was auch sonst in einem Topf gar werden kann.

  • Beim Kochen von Suppen oder Eintöpfen gilt: Ein Drittel der Briketts oder Kohlen auf dem Deckel und zwei Drittel unter dem Dutch Oven verteilen.
  • Beim Schmoren von z. B. Schweinsbraten sollte die Hälfte der heißen Briketts oder Kohlen auf dem Deckel, die andere unter dem Topf platziert werden.
  • Beim Braten oder Backen empfiehlt es sich, zwei Drittel der Kohlen auf dem Deckel und ein Drittel unter dem Topf zu platzieren.

Das sagt der Hofstädter

Da der Deckel des Dutch Oven umgedreht als Pfanne dient, können Fleischstücke sehr einfach kurz angebraten und dann zum Schmoren in den Topf gegeben werden.

Zubereitungstipp

Der Dutch-Oven-Klassiker: Herzhaftes Schichtfleisch
3,5 kg Schopfsteaks, mariniert, 400 g Speck, 3 große Zwiebeln, 3–4 Paprikaschoten, 250 ml BBQ-Sauce

  1. Den Boden des Dutch Oven mit Speck auslegen, dabei dürfen die Streifen ruhig am Rand etwas höher hinaufreichen.
  2. Danach beginnt man mit dem Einschichten: Es wird abwechselnd eine Lage Fleisch, eine Lage Zwiebeln und eine Lage Paprika in den hochkant aufgestellten Dutch Oven gegeben. Die Schichten sollten dabei schön fest aneinandergedrückt werden.
  3. Zum Abschluss gibt man die BBQ-Sauce über die Schichten.
  4. Deckel auf den Topf geben und alles in die Glut stellen. Etwa zwei Drittel der Briketts kommen auf den Deckel, der Rest der Glut bleibt direkt unter dem Topf.
  5. Das Schichtfleisch rund 3 Stunden bei 180 °C schmoren lassen. Es ist dann so zart, dass es beim Herausnehmen aus dem Feuertopf schon fast von alleine zerfällt.

Schritt für Schritt So wird der Feuertopf bereit für den Einsatz

Ähnlich wie der Smoker muss auch der Dutch Oven vor der ersten Verwendung eingebrannt werden. Der Grund: Durch die Hitze von 200 bis 250 °C öffnen sich die Poren des unbeschichteten Gusseisens und das Metall nimmt das Öl besser auf. So bildet sich eine Patina, also eine Beschichtung, die ein Haften der Nahrung verhindert und gleichzeitig ein Rostschutz ist.

Das Einbrennen geht ganz einfach:

  1. Topf und Deckel mit warmem Wasser und ein wenig Geschirrspülmittel reinigen und gründlich mit warmem Wasser ausspülen.
  2. Den noch warmen Feuertopf dünn mit Fett (z. B. Kokosöl oder Sonnenblumenöl) bestreichen. Dazu am besten einen Pinsel verwenden.
  3. Den Dutch Oven kopfüber ins Backrohr (E-Herd: 280 °C, Gasherd: high) oder auf den Kugelgrill (gut anfeuern!) stellen und so etwa eine Stunde lang das Fett einbrennen.

Reinigung nach dem Kochen Der Dutch Oven mag es sanft

Nach jedem Garen ist die gründliche Reinigung des Feuertopfs ein Muss: Spülmittel darf dabei nicht verwendet werden. Erstens um die Patina nicht zu zerstören, zweitens damit die Inhaltsstoffe in der Folge nicht in die Poren des Metalls eindringen. Daher sollten lediglich ein Pfannenheber aus Holz und warmes Wasser zum Einsatz kommen, wenn es darum geht, eventuelle Essensreste zu entfernen. Danach einfach abtrocknen und mit etwas Öl einreiben, gegebenenfalls auch wieder einbrennen – fertig ist der Topf für den nächsten Gebrauch.

Smoken: Tipps für ein perfektes Ergebnis

So smoken Sie richtig! Sechs To-dos für das perfekte Ergebnis

1. Fleischthermometer kaufen

Smoken zieht sich über Stunden und nicht einmal die Profis können mit Gewissheit die richtige Garstufe erkennen. Daher: Thermometer in die dickste Stelle des Fleischstücks stechen, das Fleisch mit der dickeren Seite in Feuer-Richtung legen – und den Deckel des Smokers schließen.

2. Nicht aufmachen!

Während des Garvorgangs soll der Deckel der Garkammer weitgehend geschlossen bleiben. Das Fleisch „leidet“ unter zu starken Temperaturschwankungen, was sich negativ auf die Qualität auswirkt – und Öffnen verlängert die Garzeit.

3. Feuer im Auge behalten

Obwohl viele Smoker schon eine sehr gute Temperaturregelung haben, muss das Feuer dennoch beobachtet werden. Wenn es etwa windig ist, können aus der Glut auch Flammen schlagen, die das Fleisch verbrennen.

4. Holzschnitze einweichen

Für extralanges Garen das Holz unbedingt einweichen, damit die Hitze geringer ist. Rauch entsteht durch nasses Holz – trockenes Holz verbrennt einfach nur, kann aber Holzkohle zum Teil ersetzen.

5. Nicht erschrecken!

Auch Fleisch aus dem Smoker sieht nach acht Stunden sehr dunkel aus, da der Zucker in der Marinade karamellisiert. Doch unter dieser Schicht verbirgt sich das zarteste Fleisch.

  1. Wie bekomme ich Haut knusprig?
  2. Kochen oder braten?

Stelze zubereiten

So g’schmackig kann ein Braten sein Knusprige Stelzen

Saftig und im Idealfall knusprig, üppig, geschmacksintensiv und prächtig anzusehen: Die Stelze kann eines der besten gebratenen Stücke überhaupt sein. Vielleicht das Allerbeste: Außer Zeit braucht es nicht viel, sie richtig köstlich zuzubereiten. Wir verraten Ihnen, wie es geht.

 

Welche Stelze verwenden?

Der Fleischermeister unterscheidet vordere und hintere Stelze, je nachdem, von welchem Ende des Schweins sie stammt. Natürlich können Sie beide in einen köstlichen Braten verwandeln, die hintere Stelze ist aber deutlich größer und fleischiger und bietet daher auch mehr Genuss. Einziger Nachteil: Es dauert ein wenig länger, bis sie durch ist.

Eine Surstelze ist eine Stelze, die einige Zeit in eine Salzlake eingelegt wurde, daher würziger schmeckt und außerdem eine charakteristische rötliche Farbe hat. Sie ist besser zum Kochen geeignet, während eine rohe Stelze sowohl gekocht als auch gebraten werden kann.

Wie bekomme ich die Haut schön knusprig?

Für die Stelze gilt das gleiche wie für jeden Braten mit Haut: Erst muss sanfte, lange Hitze die Haut weich machen, dann kann sie bei sehr hoher Hitze schnell knusprig gepoppt werden. Näheres dazu auch hier! 

Kochen oder braten?

Viele Wege führen zu einer köstlichen Stelze. Sie können sie sowohl braten als auch kochen, je nachdem, wonach Ihnen gerade mehr ist. Wer sich fürs Kochen entscheidet, muss nicht ganz so lange warten und wird so nebenbei noch mit köstlicher Suppe belohnt. Wer sie brät, darf sich dafür über noch mehr Saftigkeit und mehr Röstaromen freuen und kommt einfacher an die wunderbar knusprige Haut.

1. Stelze braten

Die schnelle Variante

  1. In einem großen Topf Salzwasser zum Kochen bringen. Backrohr auf 180 Grad vorheizen.
  2. Die Haut der Stelze mit einem sehr scharfen Messer (oder einem Stanleymesser) karoförmig einschneiden. Stelze ins kochende Wasser geben und drei bis fünf Minuten kochen – das sorgt später für eine knusprige Haut (siehe auch den Artikel zu knusprigem Braten).
  3. Stelze aus dem Topf heben, überkühlen lassen und dann mit Küchenpapier trocken tupfen. Wenn es keine Surstelze ist, gut salzen. Wer möchte, kann sie nun auch noch würzen, etwa mit etwas zerdrücktem Knoblauch und/oder Kümmel einreiben. In eine feuerfeste Form stellen und im Rohr braten, bis sie weich und knusprig ist, etwa drei Stunden.
  4. Sollte die Haut nicht knusprig genug sein, am Ende der Bratzeit die Temperatur auf 220 Grad Umluft (falls möglich) hochschalten und einige Minuten braten, bis sie gepoppt und knusprig ist.

 

Die Low-and-Slow-Variante für eine extrasaftige Stelze

Wer keine Surstelze verwendet, salzt die Stelze am besten am Abend vor dem Kochen großzügig ein und lässt sie im Kühlschrank rasten. Mischen Sie dabei dem Salz eine Prise Backpulver bei – das wird die Haut nach dem Braten extraknusprig machen!

  1. Das Backrohr auf 120 Grad vorheizen
  2. Die Stelze in Alufolie einwickeln, sodass sie gut verpackt ist und keine Öffnung bleibt – sie soll in der Folie im eigenen Saft dämpfen.
  3. Stelze in eine feuerfeste Pfanne stellen (sie wird Saft und Fett lassen) und auf der mittleren Schiene des Backrohrs ganz sanft garen, bis sie butterweich ist – zwischen sechs (vordere) und neun (hintere) Stunden. Am Ende sollte sie so weich sein, dass sich der Knochen in der Mitte problemlos herausziehen lässt.
  4. Herausnehmen und die Alufolie entfernen. Saft und Fett abgießen.
    Tipp: Das Fett entweder mit der Stelze genießen oder auskühlen lassen und als köstliches Bratlfett servieren.
  5. Das Backrohr auf 220 Grad Umluft aufheizen. Die gegarte Stelze offen hineinschieben und braten, bis sie knusprig ist, etwa weitere 10 Minuten. Achtung: Sie verbrennt leicht.
  6. 15 Minuten an einem warmen Ort rasten lassen und mit reichlich frischem Kren und Senf servieren.

Hinweis: Sechs bis neun Stunden kommen Ihnen lang vor? Natürlich können Sie auch die Temperatur erhöhen und Ihre Stelze schneller braten – viele Wege führen zum Stelzenglück. Wenn Sie ihr aber so richtig viel Zeit geben, wird sie ganz besonders zart und saftig.

Trick für eine besonders knusprige Stelze

In Restaurants, die auf Stelzen spezialisiert sind, werden sie oft vor dem Servieren frittiert, damit die Haut überall so richtig knusprig wird. Auch ohne Gastrofritteuse lässt sich ein ähnlicher Effekt erzielen: Die fertig gebratene Stelze auf ein Gitter über eine tiefe Pfanne stellen. In einem Topf Öl sehr heiß werden lassen und dann mit einem Schöpflöffel langsam über die Stelze gießen.

ACHTUNG: Wenn die Stelze nass ist, kann es unschön spritzen. Ganz generell ist das Arbeiten mit heißem Fett potenziell gefährlich – probieren Sie das nur aus, wenn Sie ein erfahrener Koch sind!

2. Stelze kochen

Diese Methode wird meist für Surstelzen verwendet.

  1. In einem großen Topf, in den die ganze Stelze passt, etwas Öl erhitzen und die Stelze darin auf der Fleischseite scharf anbraten. Das gibt Ihrer Stelze Extra-Geschmack und Röstaromen. Herausnehmen und beiseite stellen.
  2. Im gleichen Topf im gleichen Öl etwas Wurzelgemüse (Zwiebeln, Karotten, Rüben …) anbraten. Gewürze nach Geschmack zugeben (Lorbeer, Wacholder, Pfeffer, Chartreuse-Kraut …), die Stelze einlegen, mit Wasser bedecken und zum Köcheln bringen.
  3. Wenn das Wasser siedet, Temperatur reduzieren (etwa 80 Grad, an der Oberfläche soll es gerade leicht beben) und je nach Größe drei bis fünf Stunden ziehen lassen.
  4. Aus der Suppe nehmen, Haut ablösen und mit oder ohne Suppe, jedenfalls mit reichlich Kren und Senf servieren.

Das sagt der Hofstädter

Wer will, kann nun die Haut noch nachknuspern. Eine Möglichkeit ist zum Beispiel diese: Stelze aus der Suppe nehmen, Haut aufschneiden und abziehen, Stelze zurück in die Suppe geben und warm halten. Die Haut gut trocken tupfen und mindestens 15 Minuten an der Luft trocknen lassen. Währenddessen das Backrohr auf 220 Grad aufheizen. Haut darin etwa 15 Minuten backen, bis sie gepufft und knusprig ist. Achtung: Sie verbrennt leicht!

Fleisch knusprig anbraten

Knusper, knusper So wird der Braten richtig knusprig

Ob Brathendl, Roastbeef oder Kümmelbauch:
Das Beste an einem Braten ist oft seine wunderschöne Kruste!

Sie sieht nicht nur prächtig aus, wir verdanken ihr auch jede Menge Röstaromen und damit herrlichen Geschmack. Und bei Braten mit Haut gibt es sowieso nichts Besseres, als die herrlich krachknusprige Schwarte zu knuspern.
Aber wie gelingt so eine tolle Kruste? Und wie wird das Brathendl oder das Roastbeef schön braun? Wir verraten Ihnen ein paar Tricks, die sicherstellen, dass Ihr Braten nicht nur innen, sondern auch außen perfekt wird.

Eine knusprige Haut

Haut auf einem Braten knusprig zu bekommen, etwa auf einer Stelze oder einem Schweinsbraten, ist eine eigene Kunst. Die Haut muss zuerst bei langer, niedriger Hitze weich gemacht und dann bei kurzer, sehr hoher Hitze gepoppt werden.

Schneiden Sie die Haut Ihres Bratens karoförmig mit einem sehr scharfen Messer ein (ein Stanleymesser ist gut geeignet), das lässt sie besser und schöner poppen. Ansonsten hängt es aber ein wenig von der Art des Bratens ab, wie Sie die perfekte knusprige Haut bekommen:

  • Üppige Braten wie ein Schweinsbauch oder eine Stelze brauchen ohnehin lange, niedrige Hitze, um schön weich zu werden. Braten Sie sie mehrere Stunden bei 120 Grad, bis sie butterweich sind, und drehen Sie dann am Ende kurz die Hitze sehr hoch – auf 220 Grad und mehr – und beobachten Sie, wie im Rohr die Haut beginnen wird, herrlich zu poppen und braun zu werden.
    Achtung: Sie verbrennt schnell!
  • Magere Braten wie ein Karree sind schwieriger, weil sie trocken gebraten wären, bevor ihre Haut weich und bereit ist, knusprig zu werden. Hier hilft ein kleiner Trick: Bringen Sie in einem Kochtopf einen Finger hoch Wasser (und gern auch Gewürze und Geschmacksspender wie Knoblauch und Kümmel) zum Kochen und legen Sie den Braten mit der Hautseite nach unten hinein. Lassen Sie ihn so 15 bis 20 Minuten köcheln. Dann nehmen Sie ihn heraus, trocknen ihn gut ab und braten ihn bei niedriger Temperatur im Rohr, bis er die perfekte Kerntemperatur erreicht hat. Nun wird trotz kurzer Bratdauer ein kurzer, heftiger Hitzeschub reichen, um die Haut knusprig werden zu lassen.

Geheimtipp

Extraknusprig dank Backpulver!
Backpulver verändert die Proteinstruktur von Geflügel- oder Schweinshaut, sodass sie beim Braten extraknusprig wird. Mischen Sie 3 Teile Salz mit 1 Teil Backpulver und reiben Sie Ihr Brathendl oder die Schwarte des Schweinsbauchs gut damit ein – und staunen Sie über den Unterschied!

Brathendl oder Pute knusprig-braun braten

So wie bei jedem Fleisch gilt auch beim Hendl: Trocken bräunt und knuspert besser. Wenn Sie also Ihr Brathendl 24 Stunden vor dem Essen ordentlich salzen (und mit ein wenig Backpulver bestreuen, siehe unten!) und vor dem Braten noch mit Küchenrolle innen und außen trocken tupfen, wird es eine schönere, knusprigere Haut bekommen.

Für die besten Ergebnisse vermeiden Sie auch im Backrohr jegliche unnötige Feuchtigkeit: Braten Sie also kein Wurzelgemüse mit, das in der Hitze dampfen wird. Ihre Hendlhaut wird es Ihnen danken. Für eine knusprige Haut empfehlen wir, das Hendl nicht mit Bratensaft zu übergießen – je trockener die Oberfläche, desto besser.

Für die besten Ergebnisse vermeiden Sie im Backrohr jegliche unnötige Feuchtigkeit.

Tipp

Trocken bräunt und knuspert besser
Ist die Oberfläche von Fleisch trocken, bräunt sie beim Scharfanbraten in der Pfanne oder im Rohr viel schöner und schneller. Ist sie nass oder feucht, muss die Hitze-Energie erst darauf verwendet werden, das Wasser zu verdampfen – das Fleisch wird mehr gedämpft als gebraten.
Tupfen Sie Fleisch daher immer mit Küchenrolle trocken, bevor Sie es anbraten oder ins Rohr schieben.

 

  1. Wie wird meine Suppe klar?
  2. Die möglichen Zutaten
  3. Was tun mit Kochfleisch und Gemüse?
  4. Wie lange hält meine Suppe?

Suppe richtig kochen

Heiße Kost für kalte Tage Super Suppe: So gelingt’s

Gibt es an einem kalten Wintertag etwas Besseres als eine heiße, dampfende hausgemachte Suppe? Eben. Damit ist aber noch lang nicht Schluss. Suppe kann nicht nur direkt aus dem Teller gelöffelt werden, sondern auch zum Kochen verwendet werden: Ein Schuss Suppe ist oft die Geheimzutat, die das Gemüse, das Püree oder die Sauce im Restaurant so viel besser schmecken lässt als zuhause. Also ran an die Töpfe, Suppen machen lohnt sich!

 

Kurze Suppentheorie

Rind oder Hendl, die Herstellung einer Suppe folgt immer den gleichen Schritten. Knochen (am besten dicke Markknochen), Fleisch, Gemüse und Gewürze werden mit Wasser bedeckt, zum Köcheln gebracht und dürfen dann ziehen, bis all der gute Geschmack in die Flüssigkeit gegangen ist – ganz ähnlich wie bei einem Tee, bloß, dass es etwas länger dauert.

Als Fleisch für die Rindsuppe eignen sich vor allem nicht so teure Stücke, die eher durchzogen sind, oder Stücke, die beim Zerteilen übrig bleiben. Sie werden meist als Suppenfleisch verkauft. Generell gilt: Eignet sich ein Teilstück zum langen Schmoren, ist es auch für die Suppe gut – Beinfleisch (vom Rind) oder Ochsenschlepp sind klassische Beispiele. Sind die Stücke sehr fett, muss die Suppe nachher ordentlich entfettet werden: Über Nacht kalt stellen und am nächsten Tag das hart gewordene Fett von der Oberfläche heben.

Tipp: Wer nicht alle Zutaten einzeln kaufen möchte, kann auch einfach zum Hofstädter Suppenmix greifen.

Wer eine dunklere, kräftigere Suppe haben will, kann Knochen, Fleisch und Gemüse vor dem Kochen im Rohr oder in der Pfanne rösten. In einer klassischen österreichischen Rindsuppe wird außerdem gern ein Stück Leber und/oder Milz mitgekocht. In der Hendlsuppe landen traditionell all jene Stücke, die man nicht oder nur mit Mühe essen kann.

Der größte Unterschied zwischen den Suppen ist die Kochdauer. Je größer und dicker die Knochen, desto länger dauert es, allen Geschmack aus ihnen herauszuholen. Eine Hendlsuppe ist bereits nach ein, zwei Stunden ziemlich gut, eine Rindsuppe kann gern vier bis sogar 12 Stunden sieden.

Wie wird meine Suppe klar?

Traditionelle Rezepte empfehlen, während des Kochens ständig den Schaum abzuschöpfen, der sich auf der Suppenoberfläche bildet. Restaurants klären ihre Suppen außerdem, indem sie sie nochmals mit etwas Eiweiß, faschiertem Fleisch und Gemüse aufkochen – das gibt Geschmack und bindet Trübstoffe. Für den Heimgebrauch ist beides zu aufwendig und auch nicht unbedingt nötig. Wenn Sie drei Dinge beachten, wird Ihre Suppe auch so ziemlich klar werden:

  1. Bedecken Sie Knochen und Fleisch mit kaltem Wasser und bringen Sie es langsam zum Sieden – so entstehen weniger Trübstoffe, als wenn Sie mit heißem Wasser beginnen.
  2. Lassen Sie die Suppe nur sieden, niemals kochen. Wenn ein paar kleine Bläschen sanft zur Oberfläche aufsteigen, ist sie heiß genug. Kocht sie wallend, emulgiert das Fett im Fleisch mit dem Wasser, die Suppe wird trüb.
  3. Wenn sie fertig gekocht ist, gießen Sie sie vorsichtig und langsam durch ein sehr feines Sieb ab. Noch besser ist ein Seihtuch. Der letzte Rest Suppe sollte gemeinsam mit jeder Menge Trübstoffen im Topf bleiben.

Die möglichen Zutaten

Für eine gute Suppe ist es wichtig, nicht an Knochen und Fleisch zu sparen – packen Sie so viel in Ihren Topf, wie Sie kriegen und sich leisten wollen, und geben Sie nur so viel Wasser zu, dass Knochen und Fleisch gerade eine Handbreit bedeckt sind. Beim Gemüse können Sie sich dafür zurückhalten. Vor allem Karotten sollten Sie sparsamer einsetzen, sie können die Suppe schnell etwas zu süß machen.

Sonst sind Ihrer Fantasie aber kaum Grenzen gesetzt. Jegliche Fleischreste und Knochen können in den Suppentopf wandern. Wer zum Beispiel ein ganzes Hendl brät, der wirft die Knochen nach dem Festmahl nicht weg, sondern gibt sie mit etwas Gemüse und Gewürzen in den Suppentopf.

Zwiebel und Frühlingszwiebel (ganz oder geschnitten), Lauch, Karotten, Petersilwurzeln, Sellerie, also jegliches Wurzelwerk, und Kräuter wie Thymian, Lorbeer oder Petersilie geben Ihrer Suppe mehr Geschmack. Ingwer, Sternanis oder Zimt verleihen ihr einen leicht asiatischen Touch. Experimentieren Sie!

Zubereitungstipp

Sie müssen sich auch nicht nur auf Wasser als Flüssigkeit beschränken: Sie können etwa den Weinrest aus der Flasche, die schon seit drei Tagen offen im Kühlschrank steht, in den Topf gießen, um die Suppe zu verfeinern.

Was tun mit dem Kochfleisch und dem Gemüse?

Wenn Ihre Suppe fertig ist, dann sollte all der Geschmack aus Fleisch und Gemüse in die Suppe gewandert sein – die Zutaten selbst werden Ihnen zum Essen höchstwahrscheinlich keine Freude mehr machen. Wenn es Ihnen leid tut um das Suppenfleisch, kosten Sie einfach: Schmeckt es gut, essen Sie es kleingeschnitten in der Suppe, oder verwenden Sie es für Salate wie Geflügelsalat oder Rindfleischsalat.

in 5 Schritten zur hausgemachten Suppe
  1. Falls Sie eine dunkle, kräftige Suppe wollen, rösten Sie Knochen, Fleisch (falls Sie welches verwenden) und das grob geschnittene Gemüse in einer ofenfesten Pfanne im Rohr gut an, bis alles Farbe genommen hat: für eine Hendlsuppe 20 Minuten, für eine Rindsuppe 30 bis 40 Minuten.
  2. Geben Sie Knochen und Fleisch in einen Topf und gießen Sie so viel kaltes Wasser zu, dass alles gerade bedeckt ist. Bringen Sie das Wasser langsam zum Sieden. Legen Sie zwei Kochlöffel über den Topf und legen Sie einen Deckel darüber, sodass die Suppe ein wenig bedeckt ist, aber trotzdem etwas Dampf entweichen kann.
  3. Wenn Ihre Suppe siedet, reduzieren Sie die Temperatur so, dass sie gerade am Siedepunkt bleibt. Lassen Sie Knochen und Fleisch für die gewünschte Dauer sieden. Geben Sie etwa eine Stunde vor Ende der Siedezeit das Gemüse und die Gewürze zu. Sollte die Flüssigkeit zu wenig werden, gießen Sie etwas heißes Wasser nach.
  4. Schalten Sie die Hitze ab und lassen Ihre Suppe 20 Minuten stehen. In der Zeit sollten alle Trübstoffe zu Boden sinken. Gießen Sie die Suppe dann vorsichtig und langsam durch ein sehr feines Sieb oder ein Seihtuch in einen sauberen Topf. Noch klarer wird sie, wenn Sie sie nicht gießen, sondern mit einem Schöpflöffel langsam abschöpfen.
  5. Lassen Sie Ihre Suppe auf Zimmertemperatur abkühlen und stellen Sie sie über Nacht zugedeckt in den Kühlschrank. Am nächsten Tag können Sie die fest gewordene Fettschicht abschöpfen. (Nicht wegwerfen, sondern zum Anbraten von Fleisch und Gemüse verwenden!)
Voilà! Fertig ist Ihre hausgemachte Suppe!
Ein Überblick über die Kochzeiten

Hendlsuppe

eineinhalb bis drei Stunden

Rindsuppe

drei bis sechs Stunden

Wie lange hält meine Suppe?

Im Kühlschrank mindestens eine Woche. Wenn sie schon ein paar Tage steht, kochen Sie sie auf, bevor sie sie verwenden. Luftdicht verpackt und tiefgekühlt können Sie sie leicht ein halbes Jahr und länger aufheben.

Tipp

Frieren Sie einen Teil der Suppe in Eiswürfelbehältern ein, so haben Sie stets einen Schuss Suppe parat, um Gemüse oder Püree zu verfeinern oder eine schnelle Pfannensauce zu zaubern.

  1. Das richtige Fleisch
  2. Das richtige Fett
  3. Die richtige Zubereitung
  4. Die Top-Schnitzel Variationen

Schnitzel backen

Schnitzel in Perfektion Eine Anleitung für Schnitzel-Fans

Es gibt kaum ein Gericht, das die österreichische Küche besser repräsentiert als das Wiener Schnitzel. Trotz seines Namens wird es im ganzen Land – von Bregenz bis Eisenstadt – heiß geliebt und verehrt. Und jeder hat eine Meinung dazu, wo es das beste gibt. Aber seit wann ist es eigentlich so beliebt? Und noch viel wichtiger: Wie mache ich ein richtig gutes Schnitzel zuhause?

 

Eine kurze Geschichte des Schnitzels

Um es ganz kurz zu machen: Keiner weiß genau, wo das Wiener Schnitzel eigentlich herkommt. Die Praxis, Fleisch mehr oder weniger dünn zu klopfen, zu panieren und dann in Fett herauszubacken, ist auf der ganzen Welt verbreitet, mindestens dreihundert Jahren war sie schon eine höchst beliebte Zubereitungsart in den adeligen und großbürgerlichen Küchen Europas.

Pariser Köche des 17. oder 18. Jahrhunderts dürften die Technik erstmals aufgeschrieben haben. Allerdings wird in der klassischen französischen Küche ein Schnitzel „à la Viennoise“ mit einer fein gehackten Garnitur aus Kapern, Zitronen, Sardellen, Ei und Petersilie serviert. Irgendwann dürften zwar das Schnitzel und sein Name, nicht aber die Garnitur nach Wien gewandert sein. Im späten 19. Jahrhundert hat es das Schnitzel dann zum österreichischen Nationalgericht gebracht.

Das richtige Fleisch

Ganz klassisch werden Wiener Schnitzel aus der Kalbsnuss, der Kalbsschale oder dem Kalbsfricandeau geschnitten, alles Teile der Keule des Kalbs. Das Schweinsschnitzel wird aus der Keule des Schweins, etwa der Nuss oder der Schale (auch Kaiserteil genannt) geschnitten, magere, wenig durchzogene Stücke. Geflügelschnitzel werden meist aus Stücken der Hendl- oder Putenbrust gemacht. Es gibt aber für den Schnitzelkoch keinen Grund, nicht zu experimentieren und auch einmal etwas anderes zu probieren, solange das Fleisch nur nicht zu zäh ist: Vom Schwein bieten sich etwa Schopf, Karree oder Fledermaus an und vom Rind die Beiried.

Das richtige Fett

Am allerintensivsten schmeckt ein Schnitzel, das im jeweils passenden Fett herausgebacken wurde. Soll heißen:

  • Schweinsschnitzel im Schweinsschmalz,
  • Hendlschnitzel im Hendlfett,
  • Kalbsschnitzel im Kalbsnierenfett.

Butterschmalz, also geklärte Butter, ist ein hervorragender Allrounder für jede Art von Fleisch. Wer Buttergeschmack nicht so schätzt und den Eigengeschmack, vor allem von zartem Kalb, betonen möchte, greift zu geschmacksneutralem Pflanzenöl, etwa Erdnuss- oder Sonnenblumenöl. Wichtig ist nur, dass das Fett hitzebeständig ist. Butter oder kalt gepresste Öle, etwa kalt gepresstes Olivenöl, sind nicht geeignet.

Zubereitung: So funktioniert’s

Garnituren: Was ist „erlaubt“?

In Wien wird nur Zitrone zum Schnitzel akzeptiert, in Westösterreich sind Preiselbeeren üblich. In der französischen Küche wiederum versteht man unter einer „Garniture Viennoise“ eine fein gehackte Mischung aus harten Eiern, Kapern, Sardellen, Zitrone und Petersil. In Skandinavien wird diese Mischung bis heute zum Wiener Schnitzel serviert.

Der große Schnitzel-Guide Die häufigsten Schnitzel Österreichs

Puristen erzählen gerne, dass nur ein Kalbsschnitzel ein Original Wiener Schnitzel sei. Das Fleisch dafür wird meist aus Fricandeau, Schale oder Nuss geschnitten, Teilstücken der Keule.

Wird meist aus der Keule des Schweins geschnitten, etwa den Teilstücken Nuss oder Schale. Es gibt aber überhaupt keinen Grund, nicht auch einmal ein Karree oder ein Schopfsteak zu klopfen und zu panieren, oder gar eine Fledermaus, ein besonders saftig-mürbes Stück aus dem hinteren Schweinsschlögel.

Wird am besten aus Stücken von Hendlbrüsten (oder Putenbrüsten) gemacht. Die Brüste werden dafür entweder in Scheiben geschnitten oder der Länge nach aufgeschnitten und aufgeklappt und dann plattiert.

Eine Scheibe Beiried, die mit Senf bestrichen, dann in Kren gewälzt und schließlich paniert und herausgebacken wird.

Bezeichnet ein Schnitzel vom Schwein oder Kalb, das zwar geklopft, aber nicht paniert, sondern nur mehliert und im Öl gebacken wird. Es wird mit einer schnellen Pfannensauce (Pfanne nach dem Braten mit Suppe ablöschen) serviert.

Ein Schnitzel vom Kalb, vom Schwein oder von der Pute, das nur in Ei und Mehl, nicht aber in Bröseln gewendet wird. Das ergibt eine feinere Panier mit anderer Konsistenz.

Ein Schnitzel mit Käse und Schinken gefüllt. Für den großen Hunger.

Für Surschnitzel wird das Fleisch in eine Sur eingelegt, eine Mischung aus Wasser, Salz und Pökelsalz. Das sorgt für die charakteristische rote Farbe und den würzigen Geschmack. Anschließend wird es genauso wie jedes andere Schnitzel paniert und gebacken.

Messer und Schneideunterlagen für Fleisch

Messer und Bretter Mit diesem Equipment macht Fleisch zubereiten noch mehr Spaß

Das beste Fleisch verdient auch die beste Ausrüstung, um es zuzubereiten. Glücklicherweise müssen Sie sich dafür nicht in Unkosten stürzen. Wir verraten Ihnen hier, welche Messer und Schneidebretter Sie aber unbedingt in Ihrer Küche haben sollten.

 

Welche Messer eignet sich am besten?

Es gibt nichts, was Ihnen das Kochen mehr erleichtern wird als gute Messer. Investieren Sie in Qualität und achten Sie darauf, dass sie immer scharf sind – bringen Sie Ihre Messer daher am besten mindestens einmal im Jahr zum professionellen Schleifer.

Beachten Sie: Waschen Sie sie nie im Geschirrspüler, sondern wischen Sie sie am besten nur gut mit einem feuchten Tuch ab – auch stark fließendes Wasser kann sie abstumpfen.

Wer möchte, kann sich natürlich einen ganzen Messerschrank mit speziellen Messern aus speziellen Materialien für jede Gelegenheit zulegen. Es reicht aber, wenn Sie als Fleischliebhaber diese drei Messer zuhause haben:

  • ein klassisches professionelles Kochmesser, mindestens 20 cm lang und spitz. Egal ob Braten anschneiden oder Hendl zerlegen: Es gibt fast nichts, was Sie nicht mit diesem Messer erledigen können – und ist es stets gut geschliffen, macht es die Arbeit fast von allein.
  • ein kleines Pariermesser, etwa 8 cm lang und spitz: Wenn Sie einmal ein Hendl entbeinen oder andere feine Aufgaben erledigen wollen, ist dieses Messer sehr praktisch. Auch perfekt geeignet, um Kartoffeln zu schälen oder Gemüse fein zu schneiden.

Tipp: Keramikmesser sind ganz besonders scharf und bleiben es auch sehr lang. Der große Nachteil ist, dass sie sehr leicht zerbrechen. Probieren Sie einfach aus, ob Sie mit ihnen gut arbeiten können und wollen.

Bringen Sie Ihre Messer am besten mindestens einmal im Jahr zum professionellen Schleifer.

Welche Unterlage ist empfehlenswert?

Das Wichtigste für ein Schneidebrett ist, dass es eine ordentliche Größe hat und gut auf der Arbeitsfläche aufliegt. Nichts ist mühsamer, als stets mit einem zu kleinen Brett zu kämpfen.

Als Faustregel gilt: Je größer, desto besser, solange es noch bequem in Ihre Abwasch passt. Um sicherzustellen, dass es beim Arbeiten nicht verrutscht, legen Profis ein Stück nasse Küchenrolle oder ein Geschirrtuch darunter.

Eine Vertiefung bzw. eine Rille am Schneidbrettrand ist praktisch, weil sie verhindert, dass Fleischsäfte vom Brett auf den Küchentisch fließen. Ansonsten ist das richtige Brett Geschmacksache. Gut gepflegte Holzbretter (regelmäßig einölen!) sind eine sehr schöne, hygienische und messerfreundliche Option, genauso wie hochwertige Kunststoffbretter. Nur von Glasbrettern sollten Sie unbedingt die Finger lassen, die machen nämlich Ihre schönen Messer viel schneller stumpf.

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