Heiße Trends: Indoor-Grillen

Wer gerne grillt, ohne dabei vom Wetter abhängig zu sein, verlagert die Grillparty kurzerhand nach innen. Indoor-Grillen ist die perfekte Alternative für die kühlere Jahreszeit oder bei Schlechtwetter. Und: Weil der Grill mitten am Tisch steht, sitzt man mit Freund:innen und Familie in großer Runde darum herum und grillt gemeinschaftlich.

Indoor-Grillen Der passende Grill

Grillen ohne dicke Luft: Fürs Indoor-Grillen bieten sich Gasgrills für den Tisch oder Elektrogrills an, die viel weniger Rauch entwickeln als Holzkohlegrills. Eine weitere Variante sind elektrische Kontaktgrills, die wie Toaster das Grillgut von beiden Seiten anbraten.

Wer ungern auf Holzkohle verzichtet, kann für den Grillgenuss drinnen Tisch-Holzkohlegrills mit Aktivbelüftung verwenden, die dank eingebautem Ventilator den Rauch absaugen. Grillen kann man auf Indoor-Grills übrigens alles – von Steaks über Burger bis hin zu Spare Ribs.

Neuer Grilltrend Das ist Korean Barbecue

Während Indoor-Grillen in Österreich zunehmend beliebter wird, gehört es in Korea schon lange ganz selbstverständlich zum kulinarischen Alltag dazu. Weil das gemeinsame Essen in Korea so geschätzt wird, gibt es dort sogar spezielle Restaurants, die auf Korean Barbecue (KBBQ) spezialisiert sind.

In Korean-BBQ-Restaurants wird oft mit Holzkohle gegrillt – deswegen sind direkt über den Tischen Abzugshauben installiert. Auch Tischgasgrills sind üblich. Der Grill selbst ist dabei in den Tisch eingelassen.

Das Besondere am Korean BBQ ist, dass man gemeinsam mit seinen Liebsten um den Tisch sitzt und dabei verschiedene Zutaten grillt, die man variantenreich kombinieren kann.

Korean BBQ gibt es mittlerweile schon in Österreich, allerdings noch auf größere Städte wie Wien beschränkt. Die asiatische Grillmethode funktioniert aber mit Tischgrill auch ganz einfach zuhause.

Korean BBQ selbst machen Das richtige Fleisch

Das Grundsätzliche zuerst: Rund um den Grill in der Tischmitte werden die Schalen und Teller mit den Leckerbissen platziert. Besonders gerne werden Gemüse und Fleisch gegrillt, das Grillgut wird anschließend in Saucen getunkt und eingewickelt.

Beliebt sind vor allem Schweinebauch oder Rindfleisch wie Rib Eye Steaks. Klassisch werden zum Einwickeln Salat- oder Shisoblätter (Sesamblätter) verwendet.

Wichtig bei Korean BBQ: Das Fleisch wird anders als bei uns gegrillt. Der Schweinebauch oder das Rindfleisch wird zuerst in dünne, fünf bis zehn Millimeter dicke Scheiben geschnitten und von beiden Seiten angegrillt. Danach wird das Fleisch mit der Schere kleingeschnitten und fertig gebraten.

Typischerweise reichen die Koreaner:innen zum KBBQ noch Kimchi (milchsauren Chinakohl), eingelegten Rettich und eingelegte Zucchini, marinierte Sojasprossen oder Jungzwiebeln, die entweder dazu gegessen oder mit eingewickelt werden.

In Scheiben geschnittene Pilze, Zwiebelscheiben und geschälte Knoblauchzehen werden gerne mit dem Fleisch mitgegrillt. Ebenfalls nicht fehlen dürfen Sesamöl mit Salz und Knoblauch für das Fleisch zum Dippen und Gochujang – eine koreanische scharfe Sauce, weil das Fleisch immer erst nach dem Grillen gewürzt wird.

Korean BBQ Schritt für Schritt

Wer Korean BBQ ganz traditionell daheim essen möchte, macht das am besten so:

1.
Salat- oder Shisoblatt in die Hand nehmen.

2.
Kleingeschnittenes Fleisch in die Sesamöl-Knoblauch-Marinade tunken
und auf das Blatt legen.

3.
Wunschgemüse wie gebratene Zwiebelscheiben, gebratenen Knoblauch,
Kimchi oder Pilze dazugeben.

4.
Das Kunstwerk auf einen Sitz verspeisen.
Deshalb sollte das Blatt auch sparsam gefüllt werden.

Das sagt der Hofstädter

Wenn Sie das Fleisch leicht anfrieren, können Sie es für das koreanische Barbecue leichter in dünne Scheiben schneiden.

Grillen weltweit: Braai

Braai – das ist die südafrikanische Art zu grillen. Wobei für Südafrikaner:innen das Braai nicht nur grillen bedeutet, es ist eine Lebensart. Braai ist Volkssport. Es ist „lekker“ essen. Es ist eine Philosophie. Und: Es gibt sogar einen Feiertag, der danach benannt ist, den Braai Day am 24. September.

Ein gesellschaftliches Ritual

Das Braaivleis – kurz Braai –  ist ein südafrikanisches Markenzeichen. Braaivleis ist afrikaans und bedeutet zunächst Grillfleisch, darüber hinaus steht es aber auch für die landestypische Art des Grillens und das Grillfest überhaupt.

Von Kapstadt über Durban bis nach Port Elizabeth frönt die ganze Nation zu jeder Gelegenheit der südafrikanischen Grilltradition. Und das überall – zuhause im Garten, am Strand, am Gehsteig, im Stadion. Braaien ist ein Ritual, ein gesellschaftliches Ereignis, das dementsprechend zelebriert wird.

Deswegen wird auch nicht ruckzuck mit Gas, sondern langsam mit Holzkohle gegrillt. Das gemeinschaftliche Grillen verbindet nicht nur Familie, Freunde und Freundinnen, sondern auch die elf offiziellen Sprachen Südafrikas miteinander: Braai ist das einzige Wort, das in jeder von ihnen verstanden wird.

Jede Menge Fleisch

Wirklich eindrucksvoll: Beim Braaien werden Unmengen von Fleisch vergrillt. Darunter uns bekannte Klassiker wie Rind und Lamm, aber auch lokale Fleischspezialitäten wie Antilope, Strauß oder Gnu.

Gut zu wissen: Für traditionelle Braaier ist Hendl kein richtiges Fleisch und hat auf einem Braai somit nichts verloren.

Wichtig ist, dass mindestens zwei verschiedene Sorten Fleisch gegrillt werden müssen. Möglich sind etwa Lammkeulen, Rinder-Steaks, Lammkebabs oder „Boerewors“ (Bauernwurst). Hauptsache Fleisch.

Dazu gibt es noch Salate, Kartoffelauflauf, den afrikanischen Maisbrei „Pap“ oder „Braaibrotjes“ – Sandwiches mit Käse, Tomaten und Zwiebeln und manchmal auch Marillenmarmelade, die am Grill getoastet werden.

Braai ist Männersache

Was es neben Fleisch noch für ein gutes Braai braucht: Holzkohlegrill und Holzkohle. Die kauft man aber nicht, man macht sie selbst. Dafür schichten die Männer Holz zu einer Pyramide auf und warten, bis es zur Glut heruntergebrannt ist.

Die Temperatur wird mit der Hand getestet und die Wartezeit mit dem ein oder anderen Bier oder einem Glas Wein überbrückt. Stress hat beim Braaien jedenfalls niemand. Das zeigt sich auch daran, wie die Gäste eintreffen: nach und nach. Das Braai ist grundsätzlich eine Nachmittags- oder Abendveranstaltung

Braaien in Österreich

Wenn Ihnen jetzt das Wasser im Mund zusammenläuft, veranstalten Sie doch kurzerhand ein Braai bei Ihnen zuhause. Was es dafür vor allem braucht: Zeit. Und: viele Gäste. Ach ja, und natürlich auch jede Menge Fleisch. Damit können wir gerne dienen.

Nach südafrikanischer Tradition am besten Rindfleisch – legen Sie vom XL Rumpsteak über das Rip Eye Steak bis hin zum Club Steak auf den Rost, was Ihnen schmeckt.

Als zweite Sorte Fleisch bieten sich Würstel an, etwa unsere brandneuen Käsekrainer Berner, unsere Putenkäsekrainer oder Debreziner.

Wenn alles fertig ist

Was beim Braaien noch wichtig ist: Es wird nicht häppchenweise zu essen angefangen, sobald das erste Würstel fertig ist. In Südafrika wartet man, bis der Grillmeister alles fertig über niedriger Hitze zubereitet hat. Erst dann setzt man sich an den Tisch, lässt sich das Grillgut gemeinsam schmecken und lobt den Braai-Master mit einem „lekker“.

Grillen weltweit: Gemeinschaftlich grillen

Menschen grillen auf der ganzen Welt. Und das schon seit vielen Tausenden Jahren. Wie genau, ist abhängig von Kultur und Land, wobei die Grenzen dabei zunehmend verschwimmen. Erfolgreiche Grillmethoden verbreiten sich vom Ursprungsland aus über den gesamten Globus.

Deshalb wollen wir Grilltraditionen und Grillmethoden aus aller Welt auf den Grund gehen und starten mit gemeinschaftlichem Grillen – drinnen wie draußen.

Grillen als Gemeinschafts-Erlebnis

Essen war schon immer ein geteiltes Erlebnis, kein Solospiel. Die gemeinsame Nahrungsaufnahme hat eine starke soziale Komponente, weil sie den Zusammenhalt stärkt und Geborgenheit vermittelt. Sogar das Selbstbewusstsein soll davon profitieren.

Deshalb gibt es auch spezielle Grills, die ganz darauf ausgelegt sind, dass sich Familie, Freunde und Freundinnen darum versammeln und gemeinsam grillen.

Fleisch direkt am Tisch grillen Koreanisches BBQ

Das Herzstück des koreanischen Barbecues ist der gemeinsame Grill, der mitten auf dem Tisch steht. Den Koreaner:innen geht es dabei vor allem um das Beisammensein mit Freund:innen, Familie oder Kolleg:innen. Betrieben wird der Tischgrill in der Regel mit Holzkohle oder Gas. In entsprechenden Barbecue-Restaurants befindet sich über jedem Tisch sogar ein eigener Dunstabzug.

Was traditionell gegrillt wird? Verschiedene, fein geschnittene Fleischsorten und jede Menge Gemüsebeilagen in Schälchen (Banchan). Gewürzt wird erst danach, oft wird das Grillgut in ein Salatblatt gewickelt und anschließend in eine scharfe Sauce (Samjang) getaucht. Auch Suppen gehören traditionell zum Korean BBQ.

In Österreich wird ebenfalls gerne auf Tischgrills gegrillt, die häufig elektrisch funktionieren. Es gibt sie aber auch als Gas- oder Holzkohle-Variante. In der Regel kommen dabei jedoch nicht so viele Beilagen auf den Tisch und die Esstradition mit Salatwrap ist wenig verbreitet.

Schweizer Original Raclette

Der original Raclette-Käse wie auch die Zubereitung an sich kommen aus dem Kanton Wallis. Ursprünglich wurde der halbierte Raclettelaib auf einem Holzbrett so nahe an die Glut geschoben, dass er zu schmelzen begann. Der Käseschmelz wurde dann immer wieder mit einem Messer abgeschabt und pur oder auf Brot verspeist.

Heute gibt es diese originale Raclette-Zubereitung zwar noch, meist wird der halbierte Käselaib aber nicht mehr an die Glut geschoben, sondern in ein Tisch-Raclettegerät eingespannt. Über dem Käse befindet sich ein Heizelement, das den Laib zum Schmelzen bringt. Viel bekannter und gängiger ist mittlerweile das Raclette in seiner abgeänderten Form mit Teflonpfännchen und Steingrillplatte, auf der gerne Fleisch, Fisch und Gemüse gegrillt werden.

Koch & Gast an einem Tisch Teppanyaki

Das Wort „Teppan“ bedeutet im Japanischen so viel wie „eiserne Platte“. Und Teppanyaki sind Gerichte, die auf einer Edelstahlplatte direkt bei Tisch gegrillt werden. In entsprechenden Restaurants ist der Teppan in die Gästetische integriert, darauf bereitet der Koch die Speisen vor den Augen seiner Gäste zu.

In Österreich gibt es zusätzlich zu Ceran-, Induktions- bzw. Glasplatten mittlerweile bereits standardmäßig die Möglichkeit, einen Teppan in seine Küche einzubauen.

Upgrade fürs Lagerfeuer Feuerschale

Feuerschalen aus Gusseisen, Stahl oder Edelstahl sind perfekt zum Grillen mit Holzkohle geeignet. In Feuerschalen kann ebenfalls mit Holz gegrillt werden, dafür braucht es allerdings etwas mehr Geduld, weil die Scheite zuerst bis zur Glut abbrennen sollten.

Der große Vorteil: In Feuerschalen brennt das Holz kontrolliert und sicher ab, es entstehen keine zu großen Flammen. Daher wird die Feuerschale gerne anstelle des klassischen Lagerfeuers zum Grillen verwendet.

Und: Feuerschalen bis zu einem Durchmesser von einem Meter sind in der Regel auch nicht genehmigungspflichtig. Perfekt, um in geselliger Runde im Garten gemeinsam zu grillen!

Streetfood grillen: Döner & Gyros

Etwas Schnelles, Gutes und preislich Attraktives am Standl beim Eck auf die Hand: Das ist Streetfood, auf Deutsch Straßenessen. In Österreich ist das längst mehr als Käsekrainer mit Semmel, Senf und Kren – wir verspeisen mittlerweile viel mehr im Gehen oder Stehen.

Wir zeigen, dass man für Streetfood nicht zwingend das Haus verlassen muss. Döner und Gyros gelingen nämlich auch am eigenen Grill.

Zwei Zubereitungsmethoden Döner & Gyros vom Grill

Das griechische Wort Gyros und das türkische Wort Döner können beide mit „sich drehend“ übersetzt werden. Kebab heißt so viel wie gegrilltes oder gebratenes Fleisch. Ein Döner Kebab ist also ein „sich drehendes Grillfleisch“. Damit wäre die Zubereitung etymologisch geklärt, nicht aber praktisch. Wie gelingen denn nun Döner oder Gyros perfekt daheim?

Methode 1 Zubreitung mit Drehspieß

Grundsätzlich können Döner und Gyros ganz einfach mit einem für den Grill passenden Drehspieß (der in der Regel mit einem Elektromotor ausgestattet ist) zubereitet werden.

Dafür wird das Fleisch in dünne Scheiben geschnitten, mariniert und anschließend Stück für Stück auf den Spieß gesteckt, festgedrückt und von beiden Seiten gut mit der Halterung befestigt – so dreht sich das Fleisch beim Grillen richtig. Dank Elektrospieß gart das Fleisch automatisch gleichmäßig von allen Seiten durch.

Methode 2 Zubereitung mit Erdäpfelspieß

Döner und Gyros vom Grill schmecken auch gleich gut mit einem selbst gebauten Döner-Spieß. Dafür braucht es nicht viel, lediglich Erdäpfel und Grillspieße aus Holz. Und so funktioniert es:

Einen großen rohen Erdapfel der Länge nach halbieren und mit der flachen Seite nach unten auf ein Brett legen. Anschließend den etwa 20 Zentimeter langen Holzgrillspieß mittig fest in den Erdapfel stecken und das in dünne Scheiben geschnittene Fleisch aufspießen. Wichtig: Die einzelnen Fleischstücke sollen dabei nicht über den Erdapfel hinausragen.

Damit der Erdapfel während der Grillzeit von rund einer Stunde (abhängig von der Größe) bei indirekter Hitze nicht verbrennt, sollte eine Grillmatte oder Gussplatte daruntergelegt werden.

Das sagt der Hofstädter

Gyros wird traditionell mit Schweinenacken zubereitet, Döner mit Lammfleisch. Wir bevorzugen für beide Gerichte Hendlfilet, weil es feiner im Geschmack und weniger fett ist.

Heiße Trends: Wie wir 2023 grillen

Das Grillen von Fleisch unter freiem Himmel liegt uns einfach im Blut. Daran können wir nichts ändern. Schuld daran sind unsere Neandertaler-Gene. Dank dieser Ur-DNA grillen wir Österreicher:innen ziemlich gerne, wir sind sozusagen genetisch fürs Grillen optimiert.

Manche tun das mit Feuer, andere mit Gas. Wiederum andere elektrisch. So oder so: Grillen ist mittlerweile so viel mehr, als einfach nur Fleisch auf einen heißen Rost zu legen. Hier sind die Top-Trends, die unsere Grillsaison 2023 bestimmen werden:

Trend 1 Grillen wird nachhaltiger

Plastikgeschirr und Co. waren gestern – Grillfans treibt heuer verstärkt die Frage um: „Wie kann ich möglichst nachhaltig grillen?“ Das geht unter anderem durch die Verwendung von Holzkohle.

Am nachhaltigsten grillt, wer Holzkohle benutzt. Die im Optimalfall auch noch aus heimischen Hölzern, wie beispielsweise Buchen, gewonnen wird. Herkömmliche Holzkohle besteht nämlich meist aus Tropenholz.

Wer sichergehen möchte, dass er beim Kohlekauf seinen Beitrag zum Umweltschutz leistet, achtet am besten auf das Öko-Siegel FSC oder PEFC. Noch ein Tipp: Grillkohle gibt es bei Köhler-Betrieben in Österreich auch ab Hof zu kaufen.

Trend 2 Die Fleischqualität wird noch wichtiger

Dass es im Lebensmittelbereich zunehmend wichtiger wird, woher die Produkte stammen, ist ein Trend, der sich schon länger abzeichnet. Auch 2023 wollen wir genau wissen, wo unser Fleisch herkommt.

Für uns bei Hofstädter ist es selbstverständlich, dass unser Fleisch zu 100 Prozent aus Österreich ist. Achten Sie ebenfalls auf unser Fair zum Tier-Siegel. Damit kennzeichnen wir höhere Tierwohlstandards in der konventionellen Tierhaltung, die über den in Österreich ohnehin sehr strengen gesetzlichen Anforderungen liegen. Unser Ziel: Nachhaltige Verbesserungen für die Tiere zu erreichen.

Trend 3 Kamado erobert Österreich

Der Kamado-Grill sieht aus wie ein großer Tontopf mit Deckel. Tatsächlich besteht er aber aus sehr hitzebeständiger Keramik. Grundsätzlich ist dieser Holzkohlegrill eine Mischung aus klassischem Barbecue-Grill und Steinofen mit einer langen Tradition.

Der Trendgrill stammt ursprünglich aus Asien, wo er zum Kochen und Backen genutzt wird. Nachdem ihn dann amerikanische Grillprofis neu entdeckt haben, hat der Kamado den Sprung auch zu uns geschafft. Dass der Kamado auf Balkon, Terrasse, im Garten und sogar in Profiküchen immer beliebter wird, hat drei gute Gründe:

– Der Kamado erreicht Temperaturen zwischen 70 und 400 Grad. Der Vorteil: Weil die Keramik Hitze optimal speichert, können auch große Fleischstücke bei niederer Temperatur lange gegart werden, ohne auszutrocknen.
– Der Kamado soll im Betrieb gut die Hälfte weniger Holzkohle verbrauchen als ein herkömmlicher Holzkohlegrill.
– Der Kamado ist ziemlich flexibel. Neben dem schon erwähnten Niedrigtemperaturgaren ist er auch für schnelles Grillen bei großer Hitze gut geeignet. Außerdem gibt es reichlich Zubehör für alle möglichen Zubereitungsmethoden. Kurzum: Vom Pulled Pork über Pizzen bis hin zum Minutensteak kann dieser Keramikgrill alles.

Trend 4 Grillen wird digitaler

Technisch aufgeschlossene Grillfans gestalten ihr Grillerlebnis zunehmend digitaler. Der Markt bietet dabei neben neu entwickelten Elektro-Grills, die beispielsweise mit digitaler Präzisionstemperatur das Fleisch per Knopfdruck auf den Punkt garen, auch einige Gadgets.

Dazu gehören per App gesteuerte Thermometer, die die Temperatur vom Fleisch direkt ans Smartphone senden, genauso wie Grills mit USB-Anschluss. So können beim Grillen gleichzeitig das Handy oder der Laptop aufgeladen werden.

Trend 5 Grillen mit Aromaholz

Wer mit Aromaholz grillt, verpasst seinem Grillgut eine besondere Geschmacksnote. Speziell am Gas- oder Elektrogrill können Aromahölzer eine sinnvolle Ergänzung sein, um das rauchige Aroma aufs Grillgut zu übertragen.

Räucherhölzer gibt es in verschiedenen Größen, die ganz spezielle Einsatzgebiete haben. Das feine Räuchermehl ist die erste Wahl beim Kalträuchern, die etwas größeren Räucherspäne (die zwischen Mehl und Räucherchips geschichtet werden) eignen sich zum Kalt-, Warm- und Heißräuchern.

Wer mit Gas grillt oder einen stärkeren Elektrogrill verwendet, greift beim Aromatisieren seines Grillguts am besten zu Räucherchips, und Holzkohle-Fans legen bevorzugt die noch größeren Räucherchunks auf die Glut. Noch eine schöne Alternative sind Räucherbretter, die gewässert auf den Rost kommen. Darauf nimmt dann das Grillgut das Holzaroma an.

Welche Hölzer zum Aromatisieren geeignet sind? Harthölzer mit geringem Harzanteil wie Buche, Walnuss oder Eiche und Obsthölzer wie etwa Kirsch- oder Zwetschgenbaumholz.

Trend 6 Mehr als Fleisch: Beilagen sind im Kommen

Grillfans wollen 2023 mehr als nur Würstel und Fleisch und dazu Kräuterbaguette am Teller sehen. Fleisch spielt zwar nach wie vor die erste Geige, selbstgemachte Beilagen holen aber immer weiter auf. Ebenfalls im Trend: ganze Menüs von der Vorspeise bis zum Dessert am Grill zuzubereiten.

Der Grund dafür ist ein gesteigertes Bewusstsein für gesunde und ausgewogene Ernährung sowie den bewussten Fleischgenuss. Und: Wir wollen wissen, wo unser Essen herkommt.

Da werden die Österreicher:innen durchaus kreativ, wenn es darum geht, selbstgebackenes Brot am Grill zu machen, Saucen und Dips anzurühren oder aufs Fleisch abgestimmte Marinaden und Rubs zu kreieren. Apropos bewusster Fleischgenuss: Fleisch wird zunehmend durch Gemüse ersetzt, Burger-Pattys und Co. werden immer öfter aus Halbe/Halbe-Gemüse-Faschiertem mit 50 Prozent Fleisch und 50 Prozent Gemüse geformt.

Fleisch trifft Weihnachtsgewürze

Es müssen nicht immer Rosmarin, Thymian und Oregano sein. Wintergewürze wie Zimt, Nelke oder Muskatnuss passen nicht nur zu süßem Lebkuchen, sondern funktionieren auch in der herzhaften Variante mit Fleisch. So verpassen Sie Rind, Geflügel und Schwein eine weihnachtliche Note.

Kann gut mit Zimt & Vanille Rindfleisch

Dass Zimt und Rindfleisch ein gutes Gespann sind, wussten vermutlich schon die Griechen der Antike. In einem ihrer Gerichte – dem Stifado – schmort Rindfleisch zusammen mit Kreuzkümmel, Zimt und Zwiebeln vor sich hin.

Aber auch die süße Vanille, die aus einer Orchideenart gewonnen wird, harmoniert mit Rindfleisch, solange Sie es damit nicht übertreiben. Für einen Hauch Vanille am Steak sorgt etwa mit einer Vanilleschote aromatisiertes Öl zum Anbraten. Als Vanille-Alternative funktioniert auch die Tonkabohne mit ihrem süßen Geschmack.

An dieser Stelle noch ein kleiner Tipp: Gulaschfleisch schmeckt auch köstlich in einer Rotwein-Tonkabohnen-Sauce.

Was sonst noch gut zu Rind passt? Sternanis, der dem Fleisch in Marinaden oder Saucen eine leichte Lakritznote verpasst. Wenn Sie zu Weihnachten einen Rindsbraten auf den Tisch bringen möchten, lassen Sie das Fleisch für den extraweihnachtlichen Geschmack ruhig über Nacht in der mit Zimtstange und Sternanis gewürzten Marinade ziehen.

Vertragen Schärfe Hendl & Pute

Zu geschmacklich weniger intensivem Fleisch wie Huhn und Pute passen kräftige weihnachtliche Gewürze sehr gut. Denn Geflügel liebt Ingwer, Kardamom und Muskat, gerne auch alle drei auf einmal.

Ingwer und Kardamom (der auch aus der Ingwer-Familie stammt) verleihen dem Hendl und der Pute eine gewisse Schärfe. Übrigens: Das Kardamom-Aroma wird noch intensiver, wenn Sie die Samen erst kurz vor dem Würzen aus der Kapsel schälen, sie vorsichtig anrösten und dann in einem Mörser zerstoßen. Was auch immer geht, ist das klassische Curryhuhndas mit einer Kokosmilch-Tonkabohnen-Soße eine etwas andere Note bekommt.

Noch eine Idee für den gefüllten Truthahn an den Festtagen: Sehr weihnachtlich gerät die Fülle, wenn Sie sie mit Kardamom, Ingwer, Orangenzesten und Orangensaft abschmecken.

Das sagt der Hofstädter

Dosieren Sie geschmacksintensive Weihnachtsgewürze mit Fingerspitzengefühl, um den Eigengeschmack des Fleisches nicht zu überdecken.

Braucht Nelkenpfeffer Schweinefleisch

Eine Alternative zu Schweinemedaillons in Pfefferrahmsoße sind solche in Piment-Soße. Piment schmeckt nicht nur nach Pfeffer, sondern erinnert geschmacklich zusätzlich an Nelke, Muskat und Zimt. Deswegen wird er auch Nelkenpfeffer genannt.

Schweinefleisch harmoniert gut mit den etwas schärferen Vertretern der winterlichen Gewürzpalette und verträgt sich ebenfalls mit Nelke und Ingwer. Ein geschmackliches und optisches Highlight zu Weihnachten kann etwa ein Schweinsbraten mit einer mit Nelken gespickten, knusprigen Schwarte sein.
Geschmort in Anis wird Schweinefleisch geschmacklich besonders intensiv. Wer es überhaupt gern aromatisch mag, gart es mit Zimt und Lorbeerblättern auf den Punkt. Zusätzliche Süße verleihen Äpfel.

Am Anfang war der Fond

Guter Fond, gute Küche. Ein schöner Fleischfond ist die Basis für jede gute Sauce, für Suppen oder Schmorgerichte und in der Spitzenküche ein untrügliches Qualitätskriterium. Doch der Reihe nach.

Was ist Fond?

Das Wort kommt aus dem Französischen und bedeutet „Grundlage“. Als solche bietet ein Fond die Basis für Saucen, Schmorgerichte und Suppen. Fleisch-, Fisch- oder Gemüsefond entsteht beim Braten, Dünsten oder Kochen von Gemüse, Fleisch, Fischen oder Krustentieren. Der dabei austretende Saft reicht grundsätzlich allerdings nicht für eine große Saucenmenge aus. Deswegen können Sie einen Fond nach demselben Prinzip auch ansetzen, indem Sie Knochen, Fleischreste, Fischreste, Karkassen, Gemüse etc. anbraten, mit Wasser aufgießen oder in kaltem Wasser ansetzen und lange, lange, lange köcheln und so einreduzieren.

Das sagt der Hofstädter

Ein hochwertiger Fleischfond ist ein natürliches Geschmackskonzentrat, dessen Aroma mit zunehmender Kochzeit immer intensiver wird.

Welche Fonds gibt es?

Die verschiedenen Fleischfonds werden zusätzlich noch in helle und dunkle Fonds unterteilt. In der logischen Folge werden daraus helle oder dunkle Saucen.

Heller Fleischfond
Für einen hellen Fleischfond setzen Sie Fleisch, Knochen, Gemüse und Gewürze in kaltem Wasser an und erhitzen sie, bis sie köcheln. Danach reduzieren Sie den Fond ein.

Dunkler Fleischfond
Für den kräftigeren dunklen Fleischfond braten Sie Fleisch, Knochen, Gemüse und Gewürze in Öl braun an und tomatisieren diese Basis, indem Sie etwas Tomatenmark mit anrösten. Alternativ können Sie die Zutaten in einem Bräter im Ofen rösten. Die Bratbasis wird anschließend mit Wasser aufgefüllt und köchelnd einreduziert. Dazu ein Tipp: Weil Fond lange einkochen muss, besser ganze Pfefferkörner statt gemahlenem Pfeffer verwenden. So wird der Pfeffer nicht bitter. Und: Fond lieber nicht salzen. Falls Sie ihn später nochmals einreduzieren, schmeckt er sonst versalzen.

Welches Fleisch verwende ich für Fonds?

Prinzipiell können Sie aus jedem Fleisch einen Fond machen. Aus der Pute genauso wie aus Rindfleisch, Hendl, Kalb oder Schweinefleisch. Sogar aus Wild, Ente oder Hase. Die Österreicher:innen verwenden für Fonds bevorzugt Hendl und Rind.

Klassisch wird ein Rindsfond aus Markknochen und Fleischresten (samt Sehnen und Knorpeln) zubereitet. Noch feiner wird der Fond, wenn Sie statt den Markknochen auf Knochen, an denen etwas Fleisch dran ist, zurückgreifen. Da bietet sich beispielsweise die Querrippe oder der Schlepp an.

Für den Geflügelfond wird meistens ein ganzes Suppenhuhn verwendet. Aber auch aus Hendlteilen (mit Haut), kleingehackten Hendlknochen und Innereien lässt sich ein guter Fond herstellen. Das Schöne an Fond ist, dass man für ein richtig gutes Endprodukt all die Teile verwenden kann, die man sonst nicht mehr brauchen würde. Doch auch in diesem Fall gilt: Auf die Fleischqualität achten, denn die ist die Basis für ein gutes Endergebnis.

Wie lagere ich Fond richtig?

Weil die Herstellung eines guten Fonds langwierig ist, empfehlen wir, gleich eine größere Menge zuzubereiten. Ein guter Fleischfond braucht zumindest fünf Stunden, bis ein konzentrierter Geschmack entsteht. Je länger Sie ihn kochen lassen (gerne auch zwölf Stunden), desto intensiver schmeckt er. Gekühlt hält auch der beste Fond allerdings nur ein paar Tage. Deswegen besser nach dem Abkühlen portioniert einfrieren oder noch dampfend heiß in sterile Gläser abfüllen und so haltbar machen.

Das sagt der Hofstädter

Wenn Sie Ihren Fond über Nacht im Kühlschrank kalt stellen, geliert er und das Fett wird an der Oberfläche fest. So können Sie es leicht entfernen.

Demi-Glace: Königliche Suppenwürfel, selbst gemacht!

Wer gerne mit Suppenwürfeln würzt, kann aus seinem Fond ein Demi-glace, eine Kraftsauce, herstellen. Demi-glace ist die Meisterin des natürlichen Aromenkonzentrats und nichts anderes als ein Fond aus einem Fond, klassischerweise einem Kalbsfond (es geht aber auch mit jedem anderen).
Und so funktioniert’s: Sie stellen einen dunklen Fond her, den Sie allerdings nicht mit Wasser, sondern mit einem bereits fertigen Fond aufgießen und dann nochmals rund acht Stunden auf kleiner Flamme einreduzieren. Wenn die Demi-glace die Konsistenz von zähflüssigem Honig hat, ist sie perfekt – achten Sie dabei nur darauf, dass die Sauce beim Reduzieren nicht anbrennt. Für die Vorratshaltung empfiehlt sich auch hier das portionsweise Einfrieren in Eiswürfelbehältern oder Tiefkühlsackerln.
Lunge, Herz, Milz und Leber auf einer grauen Arbeitsplatte mit Messern und Fleischgabel drapiert
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Geschmackshelden der 2. Reihe

  1. Lunge & Herz vom Schwein
  2. Putenleber
  3. Kutteln
  4. Putenherz
  5. Schweinsnetz

Wie ein Hendl nicht nur aus der Brust besteht, ist auch an einem Rind mehr dran als das Filet. Und an einem Schwein mehr als das Karree. Was dem Veggie „Leaf to Root“, ist dem Fleischfan „Nose to Tail“ bei der Verarbeitung und Zubereitung von Fleisch. Dabei geht es um den schon länger andauernden und sich verstärkenden Food-Trend, alle Teile einer Pflanze oder eines Tieres zu essen – vom Blatt bis zur Wurzel oder eben von der Nase (bzw. Schnauze) bis zum Schwanz.

Bekam man bis vor einigen Jahren höchstens im Dorfgasthaus noch Beuschel oder Niernderl, ist der Trend, auch weniger bekannte oder beliebte Fleischteile (vor allem Innereien) zu verkochen, schon längst in der Sternegastronomie angekommen. Auch, weil folgende Stücke geschmacklich meist viel interessanter sind: Rindermilz, Lunge & Herz vom Schwein, Putenleber, Kutteln, SchweinsleberPutenherz, Rindsleber, Schweinsnetz und Schweinsnieren.

Das sagt der Hofstädter

Weil Innereien einen hohen Wassergehalt und pH-Wert haben, sind sie besonders leicht verderblich. Wenn Sie also Innereien kaufen, sollten Sie sie am besten noch am selben Tag zubereiten. Frische Innereien sind leicht feucht, haben einen schimmernden Glanz und sind weitgehend geruchsneutral.

Rindermilz

Merkmale
Rindermilz besteht aus weichem, sehr dunkelrotem Fleisch, das von einer hellen, festen Hautschicht umgeben ist. Milz ist besonders reich an Eisen. Im Geschmack erinnert sie ein bisschen an die ebenfalls geschmacksintensive Leber.

Verwendung
Milz kommt hauptsächlich bei der Wurstherstellung zum Einsatz. Als geschmacksverbessernde Zutat wird sie auch gerne Leberpasteten beigemischt. Am häufigsten wird Rindermilz als Suppeneinlage in Form von Milzschnitten, Milzknödeln oder Milzstrudel verarbeitet. Sie können Rindermilz aber auch wie jedes andere Stück vom Rind grillen oder braten.

TIPP
Bevor Sie Milz verarbeiten, sollten Sie die weiße Haut entfernen. Klopfen Sie die Milz daher zuerst zwischen zwei Lagen Frischhaltefolie vorsichtig zurecht. Nehmen Sie dann einen scharfkantigen Löffel, um das weiche Gewebe der Milz von der Haut zu schaben.

Das sagt der Hofstädter

Wenn Sie das nächste Mal eine Rindsuppe ansetzen, geben Sie ein Stück Rindermilz dazu. Das sorgt für einen intensiveren Geschmack und eine kräftigere Farbe.

Lunge und Herz vom Schwein

Merkmale
Zwar wird klassisches Beuschel aus Lunge und Herz vom Kalb gekocht, es kann aber auch aus Lunge und Herz vom Schwein zubereitet werden. Das Herz ist nahezu fettfrei und besteht aus sehr feinfaserigem Muskelfleisch. Es ist besonders reich an Vitamin B1 und angenehm im Geschmack. Anders als das Herz hat die Lunge keine Muskulatur und ist von der Konsistenz her eher weich. Lunge hat wenige Kalorien, enthält aber auch weniger Vitamine und Mineralstoffe als andere Innereien.

Verwendung
Meistens als typisch österreichisches Schweinsbeuschel mit Rahmsoße und Semmelknödel. Für dieses Gericht müssen Sie Herz und Lunge im Ganzen vorkochen (Lunge vorher mehrmals anstechen). Erst danach schneiden Sie die Innereien klein und bereiten sie fertig zu. Schweinelunge findet auch häufig für Saure Lunge Verwendung oder wird als Lungenstrudel zu einer Suppeneinlage verarbeitet.

TIPP
Schweineherz ist gut zum Kochen oder Schmoren geeignet. Die Fettschicht, die die Oberseite des Herzens umgibt, und die festen Gefäßgänge sollten vorher entfernt werden (das macht normalerweise der:die Fleischer:in).

Herz und Lunge sollten Sie vor der Verarbeitung unter fließendem kaltem Wasser gründlich durchwaschen oder über einige Stunden wässern (das Wasser dabei mehrmals austauschen). Wir empfehlen, Lunge und Herz zu häuten. Das geht einfacher, wenn diese Innereien gekocht sind.

Das sagt der Hofstädter

Wenn Sie ein Schweineherz braten oder grillen wollen, kochen Sie es 20 Minuten vor. Dadurch wird es nicht zäh. Schweinelunge können Sie wie alle Innereien tiefkühlen, nach Möglichkeit aber nicht länger als einen Monat. Mit einem Qualitätsverlust in Sachen Farbe, Geschmack und Zartheit ist beim Einfrieren aber zu rechnen.

Am besten frieren Sie Innereien bereits gekocht ein.

Putenleber

Merkmale
Putenleber ist rötlich-braun. Sie schmeckt leicht süßlich und dabei gleichzeitig herb-erdig. Die Leber gehört zu den geschmacksintensivsten Teilen der Pute und hat einen extrem hohen Nährstoffgehalt.

Verwendung
Am häufigsten wird Putenleber geröstet – am besten mit Röstzwiebeln oder Speck und gebratenen Apfelscheiben. Sie kann aber auch zu Leberknödeln oder Leberpastete verarbeitet werden. Putenleber ist eine sehr vielseitige Innerei. Deswegen können Sie sie kochen, frittieren, braten, grillen, schmoren oder backen.

TIPP
Waschen Sie Putenleber unter fließendem kaltem Wasser ab und entfernen Sie das Fett und die Gefäßgänge. Wenn Sie Leber richtig zubereiten, hat sie eine weiche, cremige Textur. Über den Punkt gegart, wird sie zäh und trocken. Braten Sie Putenleber bei großer Hitze scharf an und anschließend auf mittlerer Stufe zehn Minuten durch.

Das sagt der Hofstädter

Salzen Sie Leber erst nach dem Garen, damit sie saftig und weich bleibt. Wenn Sie Putenleber braten möchten, wenden Sie das Fleisch vor dem Anbraten in Mehl – auch so bleibt es saftiger.

Kutteln

Merkmale
Unter Kutteln versteht man den Vormagen von Wiederkäuern. Klassisch wird der größte Abschnitt des Vormagens, der Pansen, dafür verwendet, seltener der Netz- oder Blättermagen . Kutteln sind sehr kalorien- und fettarm. Sie haben eine gelatineartige Konsistenz, gleichzeitig aber noch Biss, schmecken leicht süßlich und haben einen hohen Eiweißgehalt.

Verwendung
Meistens in der typisch österreichischen Flecksuppe. Kutteln schmecken ebenfalls in Eintöpfen, gebacken, als Sulz oder können wie Rindfleisch sauer mariniert werden.

TIPP
Kutteln können Sie entweder in heißem Wasser sieden (nicht kochen!) oder in einer Sauce schmoren. Die Kutteln, wie Sie sie auch bei Fleischhauer:innen bekommen, sind bereits küchenfertig vorbereitet. Heißt: Sie wurden gereinigt, ausgiebig gewässert und mehrere Stunden in Essig-Salzwasser weichgegart.

Das sagt der Hofstädter

Wenn Sie die Kutteln vor der Verarbeitung einige Stunden in Salzwasser einlegen, werden sie geschmacklich noch besser.

Schweinsleber

Merkmale
Schweinsleber ist rötlich-braun und schmeckt herb-erdig, hat dabei aber eine gewisse Süße – auch im Geruch. Die Oberfläche einer qualitativ hochwertigen Leber ist glatt und hat einen leichten Glanz.

Verwendung
Schweinsleber ist eine sehr vielseitige Innerei: Sie kann gekocht, gebacken, gebraten oder gegrillt werden. Alternativ können Sie die Schweinsleber auch zu Leberknödeln verarbeiten oder sie als Streichwurst genießen.

TIPP
Schweinsleber sollten Sie vor der Verarbeitung unter fließendem kaltem Wasser abwaschen. Das dünne Leberhäutchen entfernen Sie am besten, indem Sie es mit einem scharfen Messer einritzen und abziehen. Noch ein Tipp zum Garpunkt: Wenn Sie Leber zu lange braten oder backen, geht das auf Kosten der Zartheit und des Geschmacks. Am besten schmeckt Schweinsleber zartrosa.

Das sagt der Hofstädter

Wenn Sie den kräftigen Geschmack der Leber nicht mögen, legen Sie die Innerei in Milch ein und bewahren Sie sie ein bis zwei Stunden im Kühlschrank auf.

Putenherz

Merkmale
Putenherz besteht aus einem sehr kräftigen und aromatischen, dunklen Muskelfleisch. Geschmacklich erinnert es weniger an Innereien, sondern mehr an Wildfleisch. Herz hat viele Vitamine und Mineralstoffe, aber auch viel Cholesterin.

Verwendung
Putenherzen werden gerne mit Speck angeröstet, ca. 15 Minuten lang geschmort und mit Rahmsauce serviert. So zubereitet werden die Herzen köstlich zart.

TIPP
Vor der Verarbeitung sollte das Herz halbiert und unter fließendem Wasser gründlich durchgewaschen werden. Adern, Blutreste und die harten Teile am oberen Ende sollten entfernt werden. Alternativ können Sie das Putenherz auch ein bis zwei Stunden wässern. Dabei muss das Wasser allerdings öfters erneuert werden.

Das sagt der Hofstädter

Achten Sie beim Kurzbraten darauf, das Herz nicht ganz durchzugaren. Sonst wird es zäh.

Rindsleber

Merkmale
Rindsleber ist rötlich-braun, erdig-süßlich und kräftig im Geschmack, manchmal auch leicht bitter. Richtig zubereitet hat sie eine weiche, cremige Konsistenz. Leber hat von allen Innereien den höchsten Proteingehalt und enthält Aminosäuren. Besonders Rindsleber ist wegen ihrer Größe sehr ergiebig und: Sie hat ein komplett anderes Geschmacksprofil als andere Innereien.

Verwendung
Weil Rindsleber geschmacksintensiver als Putenleber oder Schweinsleber ist, verwenden sie die Österreicher:innen hauptsächlich für Leberknödel oder Füllungen. Dafür wird sie vorher faschiert. Sie schmeckt aber auch geröstet (klassisch in Mehl gewendet und mit Zwiebeln) oder als Schnitzel geschnitten. In diesem Fall wird sie bevorzugt gebacken oder gedünstet. Egal für welche Zubereitung Sie sich entscheiden, Rindsleber sollte immer durchgaren. Noch ein Tipp für Grillfans: Diese Innerei schmeckt ebenfalls in Würfel geschnitten, mariniert und auf Spieße gesteckt vom Grill. Damit sie bei großer Hitze nicht trocken wird, lieber in der Randzone indirekt grillen.

TIPP
Die Rindsleber erst kurz vor dem Braten oder gleich danach salzen. Zu früh gesalzen, entzieht das Salz der Leber Wasser. Durch die fehlende Flüssigkeit wird sie beim Braten zäh. Auch zu kaltes oder zu heißes Fett oder überlanges Braten können die Rindsleber hart werden lassen.

Das sagt der Hofstädter

Vor der Zubereitung sollte Rindsleber gut geputzt werden. Neben den Gefäßen wird auch die dünne Haut entfernt, die sich sonst beim Braten zusammenzieht, zäh wird und die Leber aufwölbt.

Schweinsnetz

Merkmale
Das Schweinsnetz ist ein sehr feines, hauchdünnes, netzartiges Fettgewebe aus dem Bauchfell. Bei diesem Stück sind die dickeren Fettarme durch eine sehr dünne Gewebeschicht miteinander verbunden. Bei der Verarbeitung ist deshalb darauf zu achten, dass die feine Haut keine Risse bekommt.

Verwendung
Das Schweinsnetz eignet sich perfekt für echte Hausmannskost. Es wird bevorzugt zum Zusammenhalten von lockeren Massen wie Faschiertem und Farcen, aber auch Rouladen eingesetzt. Außerdem schützt es Fleisch vor dem Austrocknen – Filets oder Hühnerbrüste werden gerne mit einem Schweinsnetz umwickelt. Während der Zubereitung löst es sich dann beinahe vollständig auf, wobei das magere Fleisch Fett und Feuchtigkeit aus dem Netz zieht. Auch manche Wurstsorten, wie die Schweizer Adrio, werden statt im Darm in ein Schweinsnetz eingepackt und gebrüht.

TIPP
Weil das Schweinsnetz einen starken Eigengeruch haben kann, sollte es vor der Zubereitung für rund zwölf Stunden in Wasser eingelegt werden. Dabei das Wasser häufig wechseln.

Das sagt der Hofstädter

Anders als andere Innereien, die durch das Einfrieren an Qualität einbüßen, lässt sich frisches Schweinsnetz sehr gut tiefkühlen und anschließend im Kühlschrank auftauen. Vor der Verarbeitung sollte es aber gut gewässert, ausgedrückt und anschließend gelockert werden.

Schweinsnieren

Merkmale
Schweinsnieren erinnern von der Form her an zwei Bohnen und wiegen je um die 125 Gramm. Sie sind hellbraun-rötlich, glänzend, weitgehend geruchsneutral und leicht säuerlich im Geschmack. Schweinsnieren haben sehr wenig Fett, dafür viel Vitamin A, C, D und Eisen. Allerdings ist auch der Cholesteringehalt recht hoch.

Verwendung
Meistens für Geschnetzeltes, ein Klassiker aus Omas Küche sind Saure Nieren. Wie andere Innereien sollten auch Schweinsnieren nicht übergart, sondern nur kurz gedünstet, gebraten oder geschmort werden – sonst werden sie zu fest.

TIPP
Geputzt und gekocht können Nieren eingefroren werden. Das Tiefkühlen frischer Nieren ist nicht ratsam, weil sich dadurch Konsistenz und Geschmack negativ verändern.

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Das sagt der Hofstädter

Richtig zubereitet sind Schweinsnieren eine besondere Delikatesse. Vor der Zubereitung sollten die Nieren der Länge nach halbiert, die Häute und die Harnröhrchen entfernt und die Hälften dann gut gewaschen oder gewässert werden. Ein Schuss Essig oder Zitronensaft im Wasser macht die Nieren noch zarter, in Milch eingelegt werden sie noch feiner im Geschmack.

Halbe-halbe: Fleisch trifft Gemüse

Für uns muss es meistens Fleisch sein. Aber eben nicht immer. Und nicht nur. Deswegen mischen wir jetzt unser Faschiertes bei Hofstädter teilweise ganz gerne mit Gemüse.

Und zwar für alle, die wie wir fleischverliebt sind, aber ihren Fleischkonsum ab und an reduzieren wollen. Herausgekommen ist unsere Fleisch-&-Gemüse-Linie, mit 50 Prozent Fleisch und 50 Prozent Veggie.

Bewusster Fleischgenuss

Zu unserem klassischen gemischten Faschierten vom Schwein und Rind geben wir die gleiche Menge Gemüse hinzu. Ganz konkret Gemüse wie Paprika, Karotte, Zwiebel sowie Tomatenmark, Wasser, Stärke, Speisesalz und Erbseneiweiß. Bei den Gemüsebestandteilen haben wir lange herumexperimentiert, bis wir die perfekte Mischung gefunden haben.

Wir setzen auf Karotten, Paprika, Zwiebeln und Tomaten – die harmonieren geschmacklich perfekt mit dem Fleisch. Übrigens: Unser Gemüse-Faschiertes gibt es in zwei Ausführungen – natur oder als grillfertige Burger Patties.

Fleisch ersetzen geht ganz einfach

Ein kurzer Zahlenexkurs: Österreicher:innen lieben Fleisch. Essen sollten wir laut Empfehlung des Gesundheitsministeriums davon zwischen 300 und 450 Gramm die Woche. Tatsächlich kommt bei uns mit gut 1.200 Gramm pro Kopf fast dreimal so viel auf den Teller.

Das sagt der Hofstädter

Mit unserem Faschierten mit 50 Prozent Gemüseanteil ersetzen Sie Fleisch im Essen ganz einfach eins zu eins, ohne auf Fleischgenuss verzichten zu müssen.

Worauf Sie bei der Zubereitung achten sollten

Was Sie aus unserem Faschierten mit Gemüse alles machen können? Burger Patties für das nächste Grillfest, faschierte Laibchen, klassische Bolognese oder auch Faschierten Braten. Kurzum: alles, was sie auch mit „normalem“ Faschierten zubereiten können.

Aber Achtung: Faschiertes mit Gemüse brennt schneller an als reines Faschiertes! Achten Sie beim Anbraten deswegen unbedingt auf den richtigen Röstzeitpunkt und rühren Sie häufiger um.

Fleisch & Gemüse Faschiertes richtig lagern

Die Faustregel bei der Lagerung von FleischJe kleiner die Fleischstücke, desto schneller können sich unerwünschte Bakterien bilden. Deswegen sollten Sie rohes Faschiertes und auch unser Faschiertes mit Gemüse so schnell wie möglich nachhause in den Kühlschrank bringen.

Richtig bei 2 bis 4 Grad gelagert (je kälter, desto besser für das Fleisch), hält es sich dort bis zum Mindesthaltbarkeitsdatum.

Hat der Kühlschrank keine eigene Null-Grad-Zone für die Lagerung von Fleisch, platzieren Sie das Faschierte am besten im Fach über der Gemüselade – das ist dann mit etwa 2 Grad der kälteste Bereich des Kühlschranks.

Das sagt der Hofstädter

Lagern Sie unser Gemüse-Faschiertes unbedingt an der kältesten Stelle des Kühlschrankes. Je kleiner die Fleischteile, desto kürzer sollte die Unterbrechung der Kühlkette sein.

Rauchzeichen geben: Grillen am Lagerfeuer

So ein Lagerfeuer hat schon was. Unter freiem Himmel sein, das lodernde Feuer, der Geruch nach Rauch. Und schließlich nach gebratenem Fleisch. Wir bereiten unser Essen heute noch gerne so zu wie unsere Vorfahr:innen. Das liegt einfach an unseren Instinkten. Widerstand zwecklos.

Darum haben wir hier die besten Tipps und Tricks rund ums Grillen am Lagerfeuer für Sie – weit weg vom Standard-Gasgrill, dafür mit einem Hauch Abenteuer.

Tipp 1 Die richtige Feuerstelle

Wo darf ich eigentlich überall Feuer machen? Im eigenen Garten sind in Österreich Lagerfeuer grundsätzlich erlaubt – allerdings gibt es Bezirke und Gemeinden, die eine Anmeldung gesetzlich vorschreiben. Erkundigen Sie sich hier am besten am Gemeindeamt. Wenn Sie ein Feuer entzünden dürfen, gilt es noch, bei der Größe aufzupassen. In Wien etwa darf nie mehr als ein halber Kubikmeter Brandgut auf einmal verbrannt werden. Das heißt in der Praxis: Der Flammenbereich sollte insgesamt nicht größer als einen Quadratmeter sein – dann ist alles in Ordnung.

Auf Balkonen und in Innenhöfen sind offene Feuer verboten. In Städten gibt es häufig eigens gekennzeichnete Flächen, die lagerfeuertauglich sind. Sie sind am Land und haben keinen Garten?
Dann dürfen Sie Ihr Grillfeuer nur mit Erlaubnis der Grundeigentümer:innen entfachen
(bei öffentlichen Gründen ist die Gemeinde zuständig).

Bei extremer Hitze und Trockenheit kann es regionale Feuerverbote geben. Im Zweifelsfall fragen Sie am besten bei der Feuerwehr oder der Bezirkshauptmannschaft nach!

Tipp 2 Das passende Brennmaterial

Anzünden dürfen Sie nur trockenes, unbehandeltes Holz und Holzkohle. Laub oder kleine Äste dürfen nicht ins Lagerfeuer! Nicht nur, weil dabei jede Menge Rauch entsteht, auch der Funkenflug gerät dabei schnell außer Kontrolle.

Tipp 3 Das perfekte Lagerfeuer

Feuermachen ist eine Kunst. Damit Ihr Grillfeuer gelingt, schichten Sie trockenes Holz in Tipiform um Holzspäne oder klein gehacktes Anzündholz. Brandbeschleuniger sind in jedem Fall verboten.

Tipp 4 Grillen ohne Rost

Wenn das Lagerfeuer dann brennt, können Sie auf drei Arten ohne Rost grillen:

1. Am Spieß
Dafür suchen Sie sich am besten einen langen Ast (von einem ungiftigen Baum) und schnitzen Sie ihn zurecht. Ganz wichtig: Das Grillgut nie in die Flammen, sondern nur an die Flammen oder über die Glut halten, sonst sind Würstel & Co ganz schnell ganz schwarz.

2. Mit Grillpäckchen
Wickeln Sie Fleisch und Gemüse nach Lust und Laune in Alufolie und verschließen Sie sie sorgfältig. Diese Päckchen können Sie dann entweder direkt in die Flammen werfen oder in die Glut legen.

3. Mit feuerfestem Grillgeschirr
Mit dem richtigen Equipment können Sie auch ohne Rost grillen, allerdings nicht mehr im lodernden Feuer, sondern über der Glut. Dafür eignen sich gusseiserne Pfannen mit feuerfestem Griff und Feuertöpfe wie etwa ein Dutch Oven genauso wie feuerfeste Tontöpfe.

Tipp 5 Grillen mit Rost

Auf jedem Lagerfeuer können Sie auch mit Rost grillen. Fassen Sie dafür die Feuerstelle mit Steinen ein, auf die Sie den Rost legen können, wenn die Holzscheite zu Glut heruntergebrannt sind. Eine weitere Möglichkeit: gleich zum Grillrost mit Untergestell oder zum Schwenkgrill greifen.

Tipp 6 Grillen mit Feuerschale

Anstelle eines „richtigen“ Lagerfeuers können Sie auch mit einer Feuerschale grillen. Der Vorteil: In der transportablen Feuerstelle können Sie das Holz kontrolliert abbrennen lassen, ohne auf lodernde Flammen verzichten zu müssen. Mit dem richtigen Zubehör wie Grillrost oder Aufsatz verwandelt sich die Feuerstelle zudem ruckzuck in einen Holzkohlegrill.

Tipp 7 Das passende Grillgut

Was Sie alles über dem Lagerfeuer zubereiten können? Wenn Sie das Grillen mit offener Flamme bevorzugen, empfehlen wir, Grillgut mit kurzer Garzeit zu wählen. Neben klassischen Bratwürsteln können das auch Cevapcici und würfelig geschnittenes Fleisch sein. So schmeckt ein Mini-Steak oder Mini-Kotelett auch vom Stock. Wenn Sie Schweinebauch dünn klopfen und um den Stock wickeln, gelingt auch der. Oder Sie nehmen gleich dünn geschnittenen Speck. Grillen Sie mit Rost oder Feuerschale über der Glut, können Sie auf einem Lagerfeuer jedes Fleisch zubereiten, das Sie auch vom „normalen“ Griller gerne essen.

Tipp 8 Lagerfeuer richtig löschen

Abschließend noch etwas ganz Wichtiges: Nachdem alle satt sind, muss das Feuer gelöscht werden. Das geht am besten mit jeder Menge Wasser oder einer guten Schicht Erde oder Sand auf der Feuerstelle. Gutes Grillen!

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