Grillen mit Dutch Oven
Auf glühenden Kohlen Schmoren, braten und kochen im Dutch Oven
To-dos für den DO.
DO, so wird der Dutch Oven von Insidern gerne abgekürzt: Er steht für Abenteuer, Entschleunigung und Spaß im Freien. Das gusseiserne Multitalent, das als „Black Pot“ aus Westernfilmen bekannt ist, gilt als der Geheimtipp für lässige Outdoor-Küche. Mit dem Dutch Oven lässt sich Fleisch braten, kochen und schmoren. Ran an den Topf!
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Der Dutch Oven ist ein speziell geformter massiver, gusseisener Topf mit Deckel. Topf und Deckel passen dabei so gut aufeinander, dass so gut wie keine Luft gezogen wird und auch die Feuchtigkeit bei der Zubereitung des Essens nicht entweicht. Früher wurde er einfach in die Glut des Lagerfeuers gestellt. Heute wird er auf einem kurzen Dreibein direkt über die Glut platziert oder mit einer Kette an einem langen Dreibein etwas erhöht über der Glut aufgehängt.
Zwei Besonderheiten machen ihn einzigartig:
- Es lässt sich Hitze auch von oben zuführen, indem glühende Kohlen auf den geschlossenen Deckel gelegt werden.
- Die Töpfe lassen sich gestapelt verwenden, so können mehrere Gerichte gleichzeitig zubereitet werden.
Der Dutch Oven ist vielseitig einsetzbar und kann wie ein normaler Kochtopf verwendet werden, um etwa ein Gulasch oder Chili con Carne zuzubereiten. In dem gusseisernen Topf gelingen aber auch herrliche BBQ-Klassiker wie Pulled Pork, Brisket oder Schichtfleisch, Burritos etc. – und das Beste: Nebenbei verspricht er Lagerfeuerromantik pur!
Wie funktioniert der Dutch Oven?
Der Dutch Oven ist in zahlreichen Größen erhältlich. Die kleinsten Töpfe sind für ein bis zwei Personen ausreichend, die größten können bis zu 20 Personen versorgen. Wenn mehrere gestapelt werden, können noch viel mehr Portionen zubereitet werden.
Die Funktionsweise ist relativ simpel. Durch die dicken Wände aus Gusseisen wird die Wärme im Dutch Oven gleichmäßig verteilt und gespeichert. Durch diese Wärmeverteilung wird das Essen sanft und gleichmäßig gegart. Fleisch wird auf diese Weise beispielsweise besonders zart.
Dennoch ist es nichts für den schnellen Hunger, denn das Kochen mit dem Dutch Oven verlangt schon etwas Geduld. So ist die Vorfreude auf den Genuss unter freiem Himmel aber dann besonders groß.
Ober- und Unterhitze im Dutch Oven
Durch unterschiedliche Verteilung der Briketts oder der Kohle kann Ober- und Unterhitze erzeugt werden. Auf diese Weise lässt sich der Dutch Oven für alles nutzen, was auch sonst in einem Topf gar werden kann.
- Beim Kochen von Suppen oder Eintöpfen gilt: Ein Drittel der Briketts oder Kohlen auf dem Deckel und zwei Drittel unter dem Dutch Oven verteilen.
- Beim Schmoren von z. B. Schweinsbraten sollte die Hälfte der heißen Briketts oder Kohlen auf dem Deckel, die andere unter dem Topf platziert werden.
- Beim Braten oder Backen empfiehlt es sich, zwei Drittel der Kohlen auf dem Deckel und ein Drittel unter dem Topf zu platzieren.
Das sagt der Hofstädter
Da der Deckel des Dutch Oven umgedreht als Pfanne dient, können Fleischstücke sehr einfach kurz angebraten und dann zum Schmoren in den Topf gegeben werden.
Zubereitungstipp
Der Dutch-Oven-Klassiker: Herzhaftes Schichtfleisch
3,5 kg Schopfsteaks, mariniert, 400 g Speck, 3 große Zwiebeln, 3–4 Paprikaschoten, 250 ml BBQ-Sauce
- Den Boden des Dutch Oven mit Speck auslegen, dabei dürfen die Streifen ruhig am Rand etwas höher hinaufreichen.
- Danach beginnt man mit dem Einschichten: Es wird abwechselnd eine Lage Fleisch, eine Lage Zwiebeln und eine Lage Paprika in den hochkant aufgestellten Dutch Oven gegeben. Die Schichten sollten dabei schön fest aneinandergedrückt werden.
- Zum Abschluss gibt man die BBQ-Sauce über die Schichten.
- Deckel auf den Topf geben und alles in die Glut stellen. Etwa zwei Drittel der Briketts kommen auf den Deckel, der Rest der Glut bleibt direkt unter dem Topf.
- Das Schichtfleisch rund 3 Stunden bei 180 °C schmoren lassen. Es ist dann so zart, dass es beim Herausnehmen aus dem Feuertopf schon fast von alleine zerfällt.
Schritt für Schritt So wird der Feuertopf bereit für den Einsatz
Ähnlich wie der Smoker muss auch der Dutch Oven vor der ersten Verwendung eingebrannt werden. Der Grund: Durch die Hitze von 200 bis 250 °C öffnen sich die Poren des unbeschichteten Gusseisens und das Metall nimmt das Öl besser auf. So bildet sich eine Patina, also eine Beschichtung, die ein Haften der Nahrung verhindert und gleichzeitig ein Rostschutz ist.
Das Einbrennen geht ganz einfach:
- Topf und Deckel mit warmem Wasser und ein wenig Geschirrspülmittel reinigen und gründlich mit warmem Wasser ausspülen.
- Den noch warmen Feuertopf dünn mit Fett (z. B. Kokosöl oder Sonnenblumenöl) bestreichen. Dazu am besten einen Pinsel verwenden.
- Den Dutch Oven kopfüber ins Backrohr (E-Herd: 280 °C, Gasherd: high) oder auf den Kugelgrill (gut anfeuern!) stellen und so etwa eine Stunde lang das Fett einbrennen.
Reinigung nach dem Kochen Der Dutch Oven mag es sanft
Nach jedem Garen ist die gründliche Reinigung des Feuertopfs ein Muss: Spülmittel darf dabei nicht verwendet werden. Erstens um die Patina nicht zu zerstören, zweitens damit die Inhaltsstoffe in der Folge nicht in die Poren des Metalls eindringen. Daher sollten lediglich ein Pfannenheber aus Holz und warmes Wasser zum Einsatz kommen, wenn es darum geht, eventuelle Essensreste zu entfernen. Danach einfach abtrocknen und mit etwas Öl einreiben, gegebenenfalls auch wieder einbrennen – fertig ist der Topf für den nächsten Gebrauch.